Die Woche:Das war

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(Foto: Armin Weigel/dpa)

Das Leben an sich währt wahrlich kurz. Aber kurz ist für viele Bayern mittlerweile auch die Nacht, weil sie an Schlaflosigkeit leiden. Eine aktuelle Studie der Barmer hat dies jetzt offenbart. Um hier mal das Positive herauszuarbeiten: Das verringert deutlich die Zeit, in der Albträume ihr Unwesen treiben können. Aber, um bei der Wahrheit zu bleiben, viele Albträume treten mittlerweile bereits am helllichten Tag auf, wie diese Woche gezeigt hat.

Im niederbayerischen Abensberg fielen am Mittwoch auf einem Supermarkt-Parkplatz tödliche Schüsse . Kurz darauf wurde ein Mann in Bahnhofsnähe angeschossen. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter stellen. In Bamberg wiederum hat die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen einen Würzburger Logopäden abgeschlossen, der sieben Buben missbraucht haben soll.

Auch aus Schwaben kommen düstere Meldungen: Die Bienenseuche breitet sich aus, die "Amerikanische Faulbrut" rafft ganze Bienenvölker dahin. Doch von einem starken Unbehagen bleiben augenblicklich selbst jene nicht verschont, deren Ziel es ist, Licht ins Dunkel dieser Welt zu bringen: Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), gerühmt für seine sozialen Angebote und die Einsätze im Rettungsdienst, muss mit den Folgen betrügerischer Abrechnungen kämpfen. Erstes Opfer dieser Affäre ist der Regionalverband Erlangen-Höchstadt. Der musste Insolvenz anmelden, weil ihn der Landesverband nicht länger unterstützen kann. Es drohen hohe Rückforderungen der Kassen, und für diesen Fall muss der Landesverband nun Rücklagen bilden.

Es gab diese Woche allerdings auch Ereignisse, welche die einen als Traum und die anderen als Albtraum bezeichnen würden. Bestes Beispiel: Am Montagnachmittag wurde Bayerns umstrittenste Autobahn durch das zumindest zuvor weitgehend unberührte Isental in Betrieb genommen. Für Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und seinen bayerischen Amtskollegen Hans Reichhart (beide CSU) war das Anlass zum Feiern. Naturschützer und viele Anwohner sahen darin nach Jahren des vergeblichen Widerstands einen Grund zum Trauern. Wenigstens eine versöhnliche Nachricht zum Schluss? Gibt es: Rund 300 Kisten Bier fielen am Dienstag in Oberbayern von einer Lkw-Ladefläche. Ein Polizeisprecher beruhigte: "Es ist nicht so dramatisch, es war alkoholfreies Bier."

© SZ vom 05.10.2019 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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