Die Woche:Das war

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Marie und Maximilian bleiben die beliebtesten Vornamen in Bayern, wie am Donnerstag die Gesellschaft für deutsche Sprache mitteilte. Neugeborene Mädchen hießen 2017 häufig (teils in Varianten) Sophie, Anna, Emilia und Emma; bei den Buben waren es Alexander, Lukas, Elias und Paul. Markus ist, trotz biblischer und tagespolitischer Relevanz, nicht vorn dabei. Ob sich, um das zu ändern, ein entsprechender Erlass der Staatskanzlei ausdenken ließe, bleibt wohl abzuwarten.

Politisch hält die Markus-Manie aber ohne Unterlass an. Die Debatte über die Entscheidung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), zu Zwecken der Identitätsstiftung die Eingänge von Landesbehörden mit Kreuzen auszustatten, ist auch in dieser Woche nicht abgeflaut. Umstritten bleibt auch die Interpretation, mit der ihm ein anderer Markus, Generalsekretär Markus Blume , sekundierte: Er nannte Kritiker eine "unheilige Allianz von Religionsfeinden und Selbstverleugnern". Söders Offensive generiert hitzigen Streit ebenso wie Häme. In Hamburg kursieren nun Forderungen, in Ämtern der Hansestadt als Ausdruck der kulturellen Prägung deutlich wahrnehmbar ein Fischbrötchen aufzuhängen - es soll aber monatlich ausgetauscht werden. Gleichwohl findet die Kreuz-Initiative in der Bevölkerung im Freistaat durchaus Anklang. Im Bayerntrend des BR-Politikmagazins "Kontrovers" goutierten 56 Prozent der Befragten die Idee mit den Kreuzen, 38 Prozent lehnen sie ab. Laut der Umfrage macht sich Söders ganzer Wirbel zum Amtsantritt kaum positiv in der Wählergunst bemerkbar - schadet ihm aber auch nicht. Die Partei erhält in der Sonntagsfrage 41 Prozent. Die SPD rutscht hinter die Grünen (14 Prozent) und wäre mit zwölf Prozent (wie die AfD) drittstärkste Kraft.

Eine gemischte Bilanz - Vorfälle, aber wenig Eskalation - zieht Bayerns Polizei zur Freinacht auf den 1. Mai. Traditionell üblich ist ja, dass die "Dorfjugend" herumstehende Dinge "aufräumt" - in der Praxis mündet das oft in dämliche Streiche oder Vandalismus. In München zählte man zum Beispiel 65 Einsätze, im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken 168. Flächendeckende Angaben gibt es nicht. In Waldmünchen bei Cham wurden mehr als 100 Einkaufswagen eines Supermarktes um den Maibaum gestellt. In Weßling im Kreis Starnberg hat die "Dorfjugend" zwei Dutzend Gartentore im Ort ausgehängt und gestapelt.

© SZ vom 05.05.2018 / ojo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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