Die Woche:Das war

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Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Foto: N/A)

Es wird ja allgemein beklagt, dass sich die Kinder viel zu wenig in der Natur bewegen, außer, um mit dem Handy ein Pokemon einzufangen. Das sind virtuelle Fabelwesen, die aussehen wie grüne Hasen oder kleine Drachen oder übertrieben flauschige Einhörner. Möglicherweise gibt es auch Kühe, das lässt sich angesichts von mehreren Hundert dieser Gestalten nicht auf Anhieb sagen. Die sind dann vermutlich lila, wie die aus der Schokoladenwerbung, die ja auch beigetragen haben sollen zum ökologischen Missverständnis der Jugend. Solches hat auch ein Bub bewiesen, der mit seiner Familie Urlaub auf einem Bauernhof im Landkreis Lindau machte. Dort wusste er offenbar mit Flora und Fauna nicht viel anzufangen, sodass er in einen Kampf gegen Klingonen zog, das sind auch ausgedachte Gestalten, in diesem Fall aus dem Star-Trek-Universum. Weil es auf einem schwäbischen Bauernhof aber nur Hühner gibt, Schweine, Gänse, vielleicht Schafe, aber keine Klingonen, musste der damals Elfjährige mit Silageballen vorlieb nehmen . Die bekämpfte er mit einem Stecken ausgiebig und machte zahlreiche Löcher in die Folie. Dadurch gelangte Luft hinein und der gehäckselte Mais wurde schlecht. Was der Bauer nicht bemerkte und das Futter an seine Kühe verfütterte. Die wurden krank, 30 Tiere verendeten. Der Landwirt forderte 170 000 Euro Schadenersatz, nun haben sich die Parteien geeinigt. 50 000 Euro zahlt die Familie des Buben.

Überhaupt ist in dieser Woche so manches halbwegs versöhnlich ausgegangen. Der Glockenstreit von Langquaid zum Beispiel, in dem sich eine katholische Familie vom evangelischen Geläut belästigt fühlte. Nicht der Konfession wegen, sondern weil die Glocken zu oft, zu laut und zu lang läuteten. Nun sollen schalldichte Matten das Gebimmel vom Haus der Familie abschirmen. In Fürth schreitet der Umzug des Landesamtes für Statistik weiter voran, Innenminister Joachim Herrmann übergab den Schlüssel an die Präsidentin. So weit ist es mit dem Gesundheitsministerium noch nicht, ob dessen Umzug nach Nürnberg ein gutes Ende findet, bleibt erst mal offen.

Und schließlich steht endlich das Schneewittchen von Lohr am Main. Was haben sie gestritten über die drei Meter hohe Bronzefigur, die eher einem Troll als einem anmutigen Mädchen gleicht. Der Kunst-Disput hat das Städtchen in Unterfranken weithin bekannt gemacht und so wird das unförmige Aschenputtel, äh, Schneewittchen am Ende doch noch zur echten Attraktion.

© SZ vom 29.10.2016 / kaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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