CSU-Vorstand:Kurt Gribl soll Vize werden

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Augsburgs OB Kurt Gribl soll beim nächsten Parteitag in den Vorstand der CSU aufrücken. Dort herrscht ein Mangel an Schwaben und Kommunalpolitikern. (Foto: Laber)

Parteichef Seehofer schlägt Augsburgs Oberbürgermeister als fünften Stellvertreter vor

CSU-Parteichef Horst Seehofer will die Riege seiner Stellvertreter erweitern und den Augsburger Oberbürgermeister Kurt Gribl als fünften Vize-Chef berufen. Gribl könne sich gut einbringen und dem Vorstand die Lage in den Großstädten schildern, sagte Seehofer am Montag in München. Damit schließt der CSU-Chef gleich zwei offene Flanken: Erstens ist damit wieder ein aktiver Kommunalpolitiker Stellvertreter, dies wird angesichts der aktuellen Flüchtlings-Diskussionen als sinnvoll erachtet. Zweitens hat die CSU in Gribl wieder einen Vize aus dem zweitgrößten Bezirk Schwaben. Dies war seit zwei Jahren nicht mehr der Fall, seit sich die Neu-Ulmerin Beate Merk auf dem Parteitag im November 2013 nicht mehr als Stellvertreterin zur Wahl gestellt hatte. Sie hatte damit den Weg für Peter Gauweiler frei gemacht und eine drohende Blamage bei der Abstimmung verhindert. Schon bei der Wahl 2011 hatte sie ohne Gegenkandidaten lediglich 63,2 Prozent der Stimmen erhalten, was als Misstrauensvotum gewertet wurde.

Seehofer sagte am Montag, die Tatsache, dass sich nun schon längere Zeit kein Schwabe unter seinen Stellvertretern befand, habe "zu leichtem Grummeln" in der Partei geführt. Das könne er mit dem jetzt gefällten Beschluss "lösen". Der Chef des CSU-Bezirks Schwaben, Markus Ferber, zeigte sich erfreut über die Entscheidung: "Aus schwäbischer Sicht ist die Nominierung von Kurt Gribl ein großer Erfolg", sagte Ferber. Gribls Beförderung ist sowohl für ihn persönlich als auch für die Stadt Augsburg ein positives Zeichen. Der ehemalige Rechtsanwalt Gribl, 51, gilt als Hoffnungsträger der CSU. Nicht zuletzt, weil er bundesweit einer der wenigen Oberbürgermeister ist, die die Union im Rathaus einer Großstadt vertreten. Gribl selbst bezeichnet Seehofers Plan als "sicher kein Schaden". Er bringe "nicht nur eine starke Stimme der Städte, sondern auch ein entsprechendes Gewicht für Schwaben in der Landes-CSU".

Die Personalie wurde am Montag im CSU-Parteivorstand besprochen und soll beim CSU-Parteitag Ende November beschlossen werden. Die anderen vier Stellvertreter stehen ebenfalls quasi fest: Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Bundesagrarminister Christian Schmidt sollen ihre Posten behalten. Neu zu Vizes gewählt werden sollen der Fraktionschef der konservativen EVP im Europaparlament, Manfred Weber, und CSU-Europagruppenchefin Angelika Niebler.

© SZ vom 13.10.2015 / stma, dku - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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