Es ist ein abgekämpftes Duo, das an diesem Mittwoch vor die Presse tritt. Ministerpräsident Günther Beckstein und CSU-Chef Erwin Huber wirken müde. Vor allem das Gesicht von Beckstein wird an diesem Tag von besonders tiefen Falten durchzogen. Und es dauert eine Weile, bis er in Schwung kommt. Von Höllenwahlkampf ist zumindest an diesem Tag keine Spur.
Stattdessen erklärt Beckstein die 50-Prozent-Marke zum Maßstab für sich und CSU-Chef Erwin Huber. "50 Prozent ist die Messlatte, die wir uns setzen, die auch ich mir setze."
Und Huber macht deutlich, dass es keinen Plan B für den Fall gebe, dass die CSU die absolute Stimmenmehrheit verlieren würde. Parteiinterne Kritiker warnt er schon mal: "Wenn es Einzelne in der CSU gäbe, die an demselben arbeiten, werden sie auf die Nase fallen."
Obwohl die jüngste Umfrage die CSU gut zwei Wochen vor der Landtagswahl nur bei 49 Prozent sieht, äußert sich Beckstein "felsenfest überzeugt, wir werden über 50 Prozent kriegen".
Die Politik im Freistaat "muss in den bewährten Händen des Originals, der CSU bleiben", sagt Beckstein.
Nur die CSU könne das Gewicht des Freistaats im Bund und in Europa wahren. "Das werden wir in der Endphase des Wahlkampfes stark herausstellen", sagt Huber und kündigte eine noch nie gesehene Mobilisierungsoffensive an.
Mit dem Slogan "Bayern wählen" will die CSU ihren Status als bayerische Regionalpartei herausstellen. Nur eine starke CSU könne Gewicht und Einfluss Bayerns wahren, soParteichef Huber zum Auftakt der Schlussphase des CSU-Wahlkampfs.
"Wir werden jede Wählerin und jeden Wähler unmittelbar ansprechen." Bis zu einem Drittel der Wahlberechtigten sei noch unentschieden. Ziel der CSU sei eine höhere Wahlbeteiligung und "ein klarer Wahlsieg für die CSU mit 50 plus X".
Von der CDU forderte Huber Schützenhilfe. Bei einer Klausur der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in München stehen die Steuer- und Energiepolitik im Mittelpunkt. "Eine Regierungsmehrheit für die CDU (im Bund) gibt es nur mit einer starken CSU", betont er.
Beckstein sagt: "Unser Motto heißt: Klare Mehrheit, klarer Kurs." In der großen Koalition sei die CSU treibende Kraft bei der Erhöhung des Kindergeldes und der Senkung von Arbeitslosenbeitrag und Steuern. "Und wir werden nicht locker lassen!", betont Huber.