CSU-Fraktion in Helsinki:Alarm bei der CSU

Eigentlich sollte es ja eine ganz stressfreie Reise der CSU-Fraktion nach Helsinki werden - bis in der Nacht der Alarm losgeht. Da zeigt sich, wer starke Nerven hat.

Kassian Stroh

Diesmal ist die Stimmung gut. Die CSU-Fraktion weilt in Helsinki, besucht Nokia nebst Atomkraftwerk, lässt sich vom deutschen Botschafter zum Grillabend einladen, wo es Weihenstephaner Weißbier aus Pilsgläsern gibt. Nebenbei diskutieren die Abgeordneten ein paar Personalia: Geht Stoiber wieder in den Landtag? Wer wird Umweltminister? Und vor allem: Was werde ich?

Bei dem nächtlichen Feueralarm in Helsinki zeigt sich, wer in der CSU die Nerven behält. (Foto: Foto: dpa)

Bei der letzten CSU-Auslandsreise war die Stimmung weit schlechter: Im November 2005, in Rom - damals hatte Stoiber kurz zuvor seinen Verzicht auf einen Kabinettsposten in Berlin erklärt.

Dann aber, früh am Freitag um drei Uhr, wird es doch noch aufregend: Feueralarm, die Fernseher springen an und plärren: "Please keep silent." Der Ton ist nicht abzudrehen. Und nun zeigt sich, wer starke Nerven hat und kabinettsreif ist.

Während die einen gleich in die Lobby rennen, stehen andere im Unterhemd auf dem Flur. Dort wird angeblich auch Markus Söder mit gepackten Koffern gesichtet - was natürlich sofort als sehr symbolträchtig betrachtet wird. Erwin Huber wiederum soll ganz cool in seinem Zimmer geblieben sein, heißt es.

Nur Ministerpräsident Edmund Stoiber und sein designierter Nachfolger Günther Beckstein dürfen liegen bleiben und sind trotzdem gut behütet: Ihre Sicherheitsbeamten finden schnell heraus: nur ein Fehlalarm.

© SZ vom 8.9.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: