Coburg/Neuburg an der Donau:Zwei Landräte wechseln ins Parlament

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Die beiden Landkreise Coburg und Neuburg-Schrobenhausen müssen sich neue Landräte suchen. Beide Bewerber, Michael Busch (SPD) in Coburg und Roland Weigert (FW) in Neuburg an der Donau, schafften es über die jeweilige Bezirksliste ihrer Parteien in den Landtag. Er freue sich natürlich, sagte Landrat Busch in Coburg, gehe "aber natürlich auch mit einem weinenden Auge". Busch hat das zweitbeste Erststimmenergebnis für die SPD in Bayern eingefahren, das reichte für den Einzug in den Landtag. Amtierende Landräte, die freiwillig - also nicht etwa altersbedingt oder nach einer Abwahl - für den Landtag kandidieren, sind selten. Wohl auch deshalb, weil der Wechsel aus dem Landratsamt in den Landtag schon finanziell alles andere als ein Aufstieg ist. Das habe er alles miteinbezogen, sagte Busch, sei aber sicher, sich trotzdem richtig entschieden zu haben. Bis zur konstituierenden Sitzung Anfang November ist Busch noch Landrat, danach übernimmt sein Stellvertreter Rainer Mattern (CSU) bis zur Neuwahl im Februar 2019 für drei Monate das Amt.

Der Neuburger Freie-Wähler-Landrat Weigert hatte zuletzt mit seinem massiven Werben für einen Nationalpark Donau-Auwälder eine gewisse überregionale Aufmerksamkeit erlangt. Der 50-jährige Diplom-Kaufmann, der wie sein Parteichef Hubert Aiwanger leidenschaftlicher Jäger ist, war seit 1999 Wirtschaftsreferent des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen und von 2006 an Pressesprecher des Landratsamts. Bei der Landratswahl im März 2008 setzte er sich in einer Stichwahl gegen seinen Konkurrenten von der CSU durch, im März 2014 bestätigten ihn die Wähler mit knapp 60 Prozent für weitere sechs Jahre als Landrat. Bei Weigert stand am Dienstag lange die offizielle Bestätigung aus, dass er den Sprung in der Landtag geschafft hatte. Wohl auch deshalb war er nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Allein mit seinem Erststimmenanteil von 28,7 Prozent hatte er aber am Sonntag das beste Ergebnis aller Freie-Wähler-Kandidaten erzielt und sogar seinen Parteichef Aiwanger überholt.

© SZ vom 17.10.2018 / prz, cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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