2008: Der Neue aus Berlin
Am 27. Oktober, zwei Tage nach Übernahme des CSU-Vorsitzes, wird Horst Seehofer im Landtag als Nachfolger von Günther Beckstein zum Ministerpräsidenten gewählt. Die CSU war bei der Landtagswahl von 60,7 auf 43,4 Prozent abgestürzt. Auf den bisherigen Bundespolitiker Seehofer warten die Landesbankkrise, verunsicherte Parteifreunde und ein Koalitionspartner namens FDP.
2013: Der Krisenmanager
Die Verwandtenaffäre schüttelt die CSU durch. Betroffen sind sechs Kabinettsmitglieder, Fraktionschef Georg Schmid verliert seinen Job. Auch im Land ist Seehofer als Krisenmanager gefordert, ein Hochwasser im bayerischen Osten und Süden richtet Milliardenschäden an. Mit 47,7 Prozent führt Seehofer die CSU zurück zur absoluten Mehrheit.
2015: Der Schwesternkampf
Seehofer, angeschlagen durch eine schwache Europawahl 2014, sieht sich mit Debatten zum Übergang konfrontiert. Im Flüchtlingsstreit mit Angela Merkel zieht er sich wieder aus dem Tief. Die Staatsregierung droht dem Bund mit einer Verfassungsklage.
2016: Der Schwenk
Bei der Kabinettsklausur in St. Quirin startet Seehofer eine Fülle von landespolitischen Projekten, er plant etwa einen dritten Nationalpark. Nun zeichnet sich ab, dass er bei der Landtagswahl 2018 noch einmal antreten will - entgegen seiner Ankündigung aus dem Jahr 2013.
2017: Das Aus
Das CSU-Debakel bei der Bundestagswahl bedeutet Seehofers Aus als Regierungschef. Markus Söder wird neuer Spitzenkandidat.
2018: Der Neue in Berlin
Am kommenden Dienstag schreibt Seehofer sein Rücktrittsgesuch, in spätestens zwei Wochen will er als Ministerpräsident abtreten. Das Ende einer langen Laufbahn? Mitnichten. Stimmt die SPD einer großen Koalition zu, kehrt Seehofer, 68, nach Berlin zurück: als Bundesminister für Innen, Bau und Heimat.