Auf der Autobahn 9 bei Münchberg hat sich in den Morgenstunden ein schwerer Unfall mit einem Reisebus aus Sachsen ereignet. Der Bus mit 48 Menschen an Bord, einer Seniorengruppe, war auf einen Sattelzug aufgefahren und in Flammen aufgegangen.
Der Reisebus brannte vollständig aus, es blieb nur ein Gerippe übrig. 18 Menschen kamen bei dem Unfall ums Leben. 30 Menschen wurden verletzt.
Der Unfall ereignete sich auf der A 9 zwischen den Anschlussstellen Gefrees und Münchberg-Süd im Landkreis Hof. Die Autobahn war stundenlang gesperrt.
Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort.
Nach offiziellen Angaben konnte einer der beiden Busfahrer den Flammen entkommen, er erlitt einen schweren Schock. Der Fahrer des Busses kam ums Leben. Der Fahrer des Sattelzuges hingegen blieb unversehrt.
Zur Bergung und Identifizierung der Unfallopfer wurden Spezialisten der Rechtsmedizin und des Bundeskriminalamtes angefordert.
Politiker aus ganz Deutschland, darunter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigten sich bestürzt angesichts des schweren Unfalls. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) besuchte den Unglücksort. Der Bürgermeister des nahen Marktes Stammbach, Karl Philipp Ehrler, sagte: "Das ist der schlimmste Unfall, den wir je auf unserem Gemeindegebiet hatten. Das ist der Wahnsinn. Das ist einfach katastrophal."
Die Unfallstelle auf der A 9 von oben: Als die Retter eintrafen, hatte das Feuer bereits den ganzen Bus erfasst.
Noch immer ist offen, warum das Feuer derart heftig ausgebrochen ist. Die Ermittler suchten am Nachmittag im Wrack des Busses nach möglichen Spuren.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (Mitte) stattete den Einsatzkräften auch einen Besuch ab - und nutzte die Gelegenheit für harsche Kritik am Verhalten vieler Autofahrer. Der CSU-Politiker sprach von einem "völlig unvernünftigen Verhalten". Da nicht sofort eine ausreichend breite Rettungsgasse gebildet worden war, hatten gerade größere Einsatzfahrzeuge zum Teil erhebliche Schwierigkeiten, an die Unfallstelle zu kommen - auch wenn deren Hilfe vermutlich auch zu einem früheren Zeitpunkt zu spät gekommen wäre.