Bayern:300 gestohlene Ameisen und ein brennender Misthaufen

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Brennt zwar nicht, ist aber trotzdem Mist. (Foto: Johannes Simon)

Das Wochenende in Bayern war turbulent. Die irrsten Meldungen.

Der Himmel blauer, die Berge schöner, das Bier süffiger. Bayern präsentiert sich gern als Land, in dem alles irgendwie ein bisschen besser ist. "In Bayern leben heißt sicherer leben", sagte zum Beispiel der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) als er im März die Kriminalstatistik vorstellte. Grundsätzlich ist das sehr erfreulich, keine Frage.

An manchen Tagen macht sich das aber auf fast schon skurrile Weise bemerkbar. Weil oft eben nicht so viel dramatisches passiert im Freistaat, laufen manchmal Meldungen über den Nachrichtenticker, die, nunja, irgendwie besonders sind.

Ein unvollständiger Rückblick auf ein lebhaftes Wochenende.

300 Ameisen gestohlen

Diese Übeltat wurde im oberpälzischen Weiden begangen: Einem Insektengroßhändler fehlten plötzlich 300 seltene Ameisen. Und - seltsamer Zufall - genau solche Tiere wurden in einem Internet-Verkaufsportal angeboten. Nach weiteren Recherchen konnte der 36-jährige Händler auch den Dieb enttarnen - einen 19 Jahre alten Angestellten aus dem eigenen Laden in Weiden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Der Mann hatte die Tiere im Wert von 3500 Euro gestohlen. Der Großhändler konnte ihn überführen, als er über einen Freund bei dem zunächst unbekannten Verkäufer angefragt hatte. Bei einer Wohnungsdurchsuchung fand die Polizei die Insekten.

Misthaufen brennt

Da war die Kacke wirklich am Dampfen: Zwei Buben haben in Unterfranken einen großen Misthaufen in Brand gesteckt und damit einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Nach Polizeiangaben hantierten die beiden 10 und 14 Jahre alten Buben auf einem Feldweg im Geroldshausen im Landkreis Würzburg mit Silvesterkrachern - dabei fing der Misthaufen Feuer. 30 Feuerwehrmänner rückten am Freitagnachmittag zum Tatort an, um das Feuer zu löschen. Der Sachschaden betrug laut Polizei rund 2500 Euro.

Dieb wollte in Kanalisation entkommen

Ein Dieb ist in Passau in die Kanalisation geflohen und wurde in einer aufwendigen Aktion gefasst. Der Mann hatte am Freitag einen Reisekoffer gestohlen, den ein 46-Jähriger kurz neben seinem Auto abgestellt hatte. Der Bestohlene suchte die nähere Umgebung ab und stellte den 45 Jahre alten Dieb. Der floh aber und verschwand am Ufer des Inns in eine Kanalmündung in die verschachtelte Kanalisation. Rettungskräfte mit Atemschutzmasken suchten daraufhin die Abwasserkanäle ab und schalteten dazu auch eine Firma für Rohr- und Kanaltechnik ein. Gut sechs Stunden nach dem Diebstahl wurde der Mann gefunden. Die Polizei nahm ihn fest. Unterkühlt kam er ins Krankenhaus. Den Koffer - samt Inhalt etwa 500 Euro wert - hatte er vermutlich bei der Flucht in den Inn geworfen.

Entenküken im Straßengully

Zwölf Entenküken sind am Sonntag in eine äußerst missliche Lage geraten. Sie fielen in Augsburg in einen Straßengully, wie die Feuerwehr mitteilte. Passanten hatten das Missgeschick der Kükenschar beobachtet. Sie hoben das schwere Eisengitter an und holten die kleinen Enten aus dem Schmutzfangkorb. Die Entenmutter beobachtete die Rettungsaktion, flog dann aber davon und kam nicht mehr zurück. Die herbeigerufenen Feuerwehrleute warteten noch eine Weile und entschieden sich dann, die jungen Enten ins Tierheim zu bringen.

14-Jähriger baut Autounfall - und legt sich schlafen

Heimlicher Ausflug mit Folgen: Ein 14-Jähriger aus dem Landkreis Würzburg ist unbemerkt mit dem Auto seines Vaters mehrere Kilometer weit in die nächste Ortschaft gefahren. Nachdem er in Veitshöchheim laut Polizeiangaben vom Sonntag gegen einen Laternenmast gefahren war, kehrte er zunächst nach Güntersleben zurück und legte sich zuhause in aller Seelenruhe schlafen. Erst am Samstagmorgen beichtete der Jugendliche seinen Eltern den Unfall aus der Nacht zuvor. Sie verständigten die Polizei. Den jungen Ausflügler erwartet eine Anzeige wegen unbefugten Gebrauchs eines Kraftwagens, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Unfallflucht.

Frau beißt Mann in die Nase

Im Streit hat eine 21-Jährige einem jungen Mann in die Nase gebissen. Nach Polizeiangaben wehrte sie sich in der Nacht zum Sonntag in einer Erlanger Diskothek gegen den 22-Jährigen, von dem sie zuvor körperlich angegangen worden war. Dabei biss sie dem Mann ein kleines Stück der Nase ab. Weil dieser sich auch gegenüber dem Rettungsdienst aggressiv verhielt und einen Polizisten mit einem Tritt leicht verletzte, wurde er in Gewahrsam genommen. Sowohl gegen den Mann als auch gegen die Frau wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

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