Bamberg/Oberaurach:Polizei gibt Waffen zurück

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Ballistik-Untersuchungen nach tödlichem Schuss auf Mädchen

Weil nach dem tödlichen Schuss auf eine Elfjährige in der Silvesternacht der mutmaßliche Täter inzwischen festgenommen worden ist, erhalten die Jäger und Sportschützen von Oberaurach (Landkreis Haßberge) nun ihre Waffen zurück. Wie die Polizei am Montag bestätigte, werden die im Rahmen der Ermittlungen sichergestellten Waffen wieder herausgegeben. Insgesamt wurden in der Region rund um den Tatort im Oberauracher Ortsteil Unterschleichach 60 Waffen vorläufig eingezogen und überprüft. "Die Waffe, die die Tatwaffe sein könnte, bleibt natürlich weiterhin sichergestellt", sagte eine Polizeisprecherin. Die Überprüfung sei noch nicht abgeschlossen. Die Ermittlungen sowie Auswertung von Hinweisen und Zeugenaussagen würden noch andauern.

In der Silvesternacht war ein elf Jahre altes Mädchen aus dem Landkreis Bamberg beim Feiern auf der Straße von einem Projektil am Kopf getroffen worden und gestorben. Fast zwei Wochen lang suchten die Ermittler erfolglos nach dem Täter. Alle Waffenbesitzer in dem 450 Einwohner zählenden Ort mussten ihre Kleinkaliberwaffen abgeben.

Am Ende kam die Polizei dank der ballistischen Untersuchung der Waffen und der Zeugenaussagen einem 53 Jahre alten Mann auf die Spur, der in direkter Nähe des Tatorts wohnte. Er gab nach seiner Festnahme zu, dass er unter anderem wegen des Krachs in der Silvesternacht verärgert gewesen war und deshalb drei- bis viermal in Richtung einer Menschengruppe geschossen hatte. Die Waffe durfte er legal besitzen, ebenso wie drei weitere Waffen, denn er war früher Mitglied im Schützenverein. Menschen aus Unterschleichach schildern den 53-Jährigen, der seit seiner Verhaftung in Untersuchungshaft sitzt, als einen, der "in letzter Zeit unzufrieden" zu sein schien "mit sich und der Welt". Offenbar hätten ihm diverse Krankheiten zu schaffen gemacht, sagt jemand aus dem Dorf. Dass er es sein könnte, dem die Tatwaffe gehört, habe man sich aber nicht ausmalen können.

© SZ vom 02.02.2016 / SZ, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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