Neuer Chef-Designer:Im Herzen von BMW

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Der Niederländer Adrian van Hooydonk wird oberster Designer des Konzerns und löst damit den glücklosen Christopher Bangle ab.

Silvia Liebrich

Der Autokonzern BMW bekommt einen neuen Chef-Designer. Adrian van Hooydonk, bisher verantwortlich für die Gestaltung der Kernmarke BMW, löst seinen bisherigen Vorgesetzten Christopher Bangle ab und übernimmt sofort die Verantwortung für die Entwicklung aller drei Konzernmarken, also BMW, Mini und Rolls-Royce. Der 44 Jahre alte Niederländer Hooydonk arbeitet seit 1992 für BMW und übernahm 2004 die Leitung des Designs der weiß-blauen Marke . Mit seinem Team entwickelte er unter anderem das Blechkleid des neuen 7er, des Konzern-Flaggschiffs, des neuen Z4 sowie und der neuen Konzeptstudie PAS, die auf dem Genfer Autosalon Anfang März Weltpremiere hat.

Selten mit Krawatte: Seit fünf Jahren entwickelte Adrian van Hooydonk das neue Design von BMW - von nun an auch die anderen Marken. (Foto: Foto: oh)

Lockerer Auftritt

Hooydonk ist für seine lockeren Auftritte bekannt. Ein knallrotes Modell des BMW M1 Hommage präsentiert er in einem Internetvideo auf YouTube mit offenem Hemdkragen, die Hand lässig in der Hosentasche vergraben. Eine Krawatte lege er nur zu besonderen Anlässen an, etwa, wenn er neue Entwürfe dem Vorstand präsentiert, heißt es. In der Autoindustrie gilt er derzeit als einer der wichtigsten Designer. Über seine Arbeit sagte er selbst vor kurzem: "Wir bei BMW glauben, dass das Design das Herz der Marke ist." Er selbst glaubt fest daran, dass Design und Emotionen bei Autos untrennbar miteinander verknüpft sind.

Um diese Emotionen zu wecken, müssen man jedoch eine klare Position einnehmen. In der neuen 7er-Reihe von BMW, die ihm in der Motorwelt viel Lob einbrachte, sieht er diese Ansprüche erfüllt. Das Vorgängermodell, noch in der Verantwortung von Bangle, fiel dagegen bei vielen Kunden und Automobilexperten durch. Sie kritisierten ein zu wuchtiges Heck und insgesamt unstimmige Proportionen. Auch die Misserfolge der 5er- und 3er-Serien wurden Bangle angelastet.

100 Innovationen

Bangle werde in seinem neuen Lebensabschnitt eigene Designprojekte verfolgen, teilte BMW weiter mit. Es sei immer sein Plan gewesen, sich noch einmal neuen Herausforderungen zu stellen. Künftig wolle er auch Projekte außerhalb der Autobranche verwirklichen. Er werde dem Unternehmen aber weiter verbunden bleiben. Der 52-jährige Amerikaner leitete seit Oktober 1992 die Design-Entwicklung von BMW. Etwa 100 Innovationen wurden unter seiner Führung im BMW-Group-Design entwickelt und als Patent angemeldet.

© SZ vom 4.2.2009/jw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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