Lang ist's her: Am 4. Juli 1957 wurde in Turin der Fiat 500 der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit ihm schloss Fiat den mühseligen Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg ab, und er wurde zu einer echten Ikone unserer Zeit. Am 4. Juli 2007, genau 50 Jahre danach, wird abermals in Turin ein neuer Fiat 500 präsentiert. Und wieder gleichen sich die Ereignisse: Diesmal besiegelt der Neue ein weiteres Mal eine wichtige Phase bei Fiat Automobiles SpA - die des Wiederaufschwungs. Der italienische Autohersteller hat endlich wieder Tritt gefasst.
Der neue Fiat 500, der vom Centro Stile Fiat entwickelt wurde und sich mit seinen runden Formen sehr ans Original anlehnt, kommt als Dreitürer mit kompakten Abmessungen: Er ist 3,55 Meter lang, 1,65 breit, 1,49 hoch und hat einen Radstand von 2,30 Motor. Drei Motorversionen stehen zur Verfügung, die viel Fahrspaß versprechen: der Turbodiesel 1.3 16V Multijet mit 55 kW / 75 PS und die beiden Benziner 1.2 8V mit 51 kW / 69 PS und 1.4 16V mit 74 kW / 100 PS, alle in Verbindung mit Fünf- bzw. Sechsgang-Schaltgetrieben.
In die Herzen geknattert
Neben Mini, Ente und Käfer hat kein Auto einen derartigen Kultstatus, wie ihn der Fiat 500 erreicht hat. Das Ur-Modell von 1936 wurde von den Italienern sogar liebevoll "Topolino" (Mäuschen) genannt und hatte gerade mal 13 PS.
Seine kugelrunde und unverwechselbare Form hat der 500er erst seit 1957. Als "Nuova 500" (neuer 500) knatterte er sich sofort in die Herzen der Italiener und wurde bis 1975 in kaum veränderter Form gebaut - fast vier Millionen Mal. Besonders beliebt war die Faltdach-Version, die den Cinquecento zum Cabrio der einfachen Leute machte. Die Option wurde so oft geordert, dass ein 500 ohne Faltdach ein eher seltener Anblick war.
Neuauflage eines kultigen Klassiker: 50 Jahre nach seinem ersten Auftritt rollt der neue Fiat 500 an.
In Deutschland konnte der spartanisch ausgestattete Fiat nie so recht Fuß fassen. Sein Name wurde schon mal gern mit dem Spruch "500 gute Gründe, keinen Fiat zu fahren" verballhornt. In Italien aber gehörte der kleine Flitzer auch Jahrzehnte nach seinem Produktionsstopp noch zum alltäglichen Straßenbild.
Der Neue ist wieder ein Pole
In Polen lief ein Lizenzbau als Fiat 126 sogar bis ins Jahr 2000 vom Band. Wenn der Rost sie nicht dahinrafft, werden sie auch nicht so schnell von den Straßen verschwinden. Den Charme des Originals erreichte der "Polski-Fiat" allerdings nie. Ironie der Geschichte: Der neue Fiat 500 wird wieder im polnischen Werk Tichy vom Band laufen und sich die Plattform mit dem Panda sowie dem neuen Ford Ka teilen. Jetzt müssen wir nur noch abwarten, ob der Neue es schafft, den Kultstatus seines Ahnen zu erreichen. Volkswagen hat es mit seinem Beetle, der Versuch einer zeitgemäßen Neuauflage des Käfers, nicht geschafft.