Caravan Salon Düsseldorf:Große Freiheit

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Die Wohnmobilbranche schöpft wieder Hoffnung, die Hersteller gehen mit neuen Ideen und Reisemobilpremieren auf Kundenfang. Eine Vorschau auf den Caravan Salon in Düsseldorf.

Gerhard Prien

Die Branche atmet durch. Nachdem im vergangenen Jahr der Absatz von Reisemobilen europaweit eingebrochen war, legte der Markt im ersten Halbjahr 2010 wieder zu - von Januar bis Juni 2010 wurden gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Deutschland 12433 Fahrzeuge neu zugelassen, ein Plus von 4,3 Prozent. Also freut sich Klaus Förtsch, der Präsident des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD): ,,Die ersten sechs Monate übertreffen unsere Erwartungen.'' Und weil die Hersteller große Hoffnung auf die Saison 2011 setzen, gehen sie mit neuen Ideen und zahlreichen Reisemobilpremieren auf dem Caravan Salon in Düsseldorf auf die Suche nach neuer Kundschaft.

Das Campingfahrzeuges 'SuperCamper' für circa 60.000 Euro wird beim Caravan Salon 2010 in der Messe Düsseldorf zu sehen sein. Nach Veranstalterangaben gibt es in zehn Messehallen die größte Auswahl rund um den mobilen Urlaub zu sehen: Reisemobile und Caravans, Basisfahrzeuge, Zubehör, Ausbauteile, Zelte, Mobilheime und Reiseziele. (Foto: dpa)

Im Trend liegen bei der Zielgruppe Fünfzig plus weiterhin die Teilintegrierten um sechs Meter Länge. Der Ixeo von Bürstner hatte dieser Gattung mit seinem absenkbaren Hubbett frische Impulse gegeben und zahlreiche Nachahmer gefunden. Allerdings wollte man sich in Kehl nicht auf diesem Erfolg ausruhen und rundet nun die Modellpalette mit dem neuen Ixeo Time nach unten ab.

Einstiegsmodell ist der Ixeo Time 585 für 43980 Euro auf der Basis eines Tiefrahmen-Chassis von Fiat. Drei Vierzylinder-Diesel mit 100, 130 und 157 PS stehen zur Wahl, ABS und ASR sind serienmäßig. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 3850 Kilogramm in Verbindung mit dem Ducato-Fahrwerk 35 Light, mit der Fahrwerksvariante Maxi sind es vier Tonnen. Fünf verschiedene Grundrisse, davon einer mit Heckgarage, bietet Bürstner für den Ixeo Time an.

Aus Ravensburg bringt Carthago neue Teilintegrierte mit Hubbett auf die Messe. Vier verschiedene Grundrisse bietet die neue Modellreihe Chic C-Line T-Plus, in einer Länge zwischen 6,93 Meter und 7,66 Meter; mit 150 Zentimeter sollen die neuen Teilintegrierten über das breiteste Bett ihrer Klasse verfügen.

Ebenfalls aus Rheinhessen kommt mit dem Terrestra T 710 HB von Eura Mobil ein Teilintegrierter mit absenkbarem Bugbett. Trotz des winterfesten Doppelbodens ist der T 710 auf Basis des Fiat

Ducato mit Alko-Chassis nur 2,79 Meter hoch. Im Heck des T 710 HB gibt es ein stufenlos hydraulisch verstellbares Bett. Die Preise für den ersten Teilintegrierten von Eura beginnen mit 61280 Euro. Und noch eine Premiere mit Hubbett: Der Sunlight T 64 auf Tiefrahmen mit Breitspurfahrwerk bietet vier Schlafplätze und ist das erste Sunlight-Reisemobil mit L-Küche. Grundpreis: 39998 Euro.

Vier Sitz- und Schlafplätze im aerodynamisch günstigen Teilintegrierten, das ist auch für TEC eine Herausforderung. Der begegnen die Münsterländer mit einer Hoch² genannten Kombination von Reisemobil und Aufstelldach. Dieses bietet zwei Schlafplätze im Dach, etwa beim neuen RoTEC 697 G. Das Fahrzeug verfügt über eine Küche mit Spüle, Kocher und einen 110 Liter großen Kühlschrank.

Das Heckbett im RoTEC 697 G ist höhergelegt, dadurch findet darunter noch eine Garage Platz. Das Bett für einen dritten und vierten Passagier kann durch Umbau der Doppelsitzgruppe der Dinette geschaffen werden. Alternativ gibt es durch das Aufstelldach zwei zusätzliche Schlafplätze im Oberstübchen des knapp sieben Meter langen Mobils. So können die Großeltern noch gemütlich beim Wein sitzen, während die Enkel bereits schlafen. Der Grundpreis beträgt 51990 Euro.

Zunehmend gefragt sind allradgetriebene Reisemobile, mit denen man auch einen Stellplatz abseits befestigter Straßen anfahren kann. Doppelnutzen für Beruf und Freizeit bieten Pick-ups, auf deren Pritsche eine Wohnkabine für den Urlaub montiert werden kann; mit dem Start des VW Amarok im September dürfte die Zahl der Interessenten noch steigen. Tischer, der älteste deutsche Hersteller von Absetzkabinen, zeigt in Düsseldorf eine solche Kombination mit einem indischen Tata Xenon als Basisfahrzeug; der Komplettpreis beträgt 29990 Euro.

Der Xenon ist ein betont robuster Pick-up mit zuschaltbarem Allrad und Blattfedern, angetrieben von einem 2,2-Liter-Diesel mit 140 PS. Die 3,67 Meter lange Wohnkabine bietet eine Bordküche, Dinette und ein Doppelbett im Alkoven. Neu bei Bimobil ist der EX 328 auf Basis des Mercedes G mit einem Dreiliter-Diesel mit 135 kW (184 PS) und Fünfgangautomatik. Die Alkoven-Kabine birgt eine Vierer-Sitzgruppe im Heck, mittig auf der Fahrerseite liegt das Sanitärabteil, gegenüber der Küchenblock. Die Betten im Alkoven sind als Längsbetten ausgeführt.Der Bimobil EX328 kostet 108200 Euro.

Neuigkeiten auch in der Königsklasse, bei den Integrierten. Hymer zeigt die neukonzipierte B-Klasse mit Doppelboden. Basis ist auch hier der Fiat Ducato mit Tiefrahmen-Chassis, Breitspurfahrwerk und 130-PS-Motor. Neun Grundrisse stehen zur Wahl. Kleinstes Modell ist der 5,94 Meter lange B 504 mit Garage, mit 7,44 Meter ist der B 694 das größte Fahrzeug der neuen B-Klasse. Die Preise reichen von 62790 bis 72990 Euro.

Und schließlich Neues vom Klassiker: VW hat den T5 California Beach aufgewertet. Der Bestseller bietet jetzt serienmäßig ein aufstellbares Schlafdach und damit bis zu vier Schlafplätze. Einstiegspreis des California Beach mit 62 kW (84PS): 36152 Euro.Gerhard Prien

Caravan Salon 2010; 28. August bis 5.September; Messegelände Düsseldorf; geöffnet täglich von 10 bis 18 Uhr; Tageskarte: 12 Euro; weitere Informationen: www.caravan-salon.de .

© SZ vom 23.8.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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