Blech der Woche (72): Triumph TR7:Briten-Keil

Erst vier Jahre nach seiner Einführung 1975 kam der TR7 als Cabrio auf den Markt - Jörgs Geschichte einer Liebe auf den zweiten Blick.

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Erst vier Jahre nach seiner Einführung 1975 kam der TR7 als Cabrio auf den Markt - Jörgs Geschichte einer Liebe auf den zweiten Blick.Der Triumph TR7 kam zur Unzeit: Als er im Sommer 1975 erschien, waren auf dem wichtigen US-Markt Cabrios so verpönt, dass er zunächst nur als Hardtop-Version angeboten wurde. Erst vier Jahre später kam die offene Version auf den Markt. Jörg besitzt eines dieser recht seltenen Exemplare.

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"Dabei kam das Angebot auch bei mir eher zur Unzeit", erinnert sich der Mann aus dem Waldeckischen. "Eines Tages stand jemand bei uns in der Halle, wo ich gemeinsam mit Kollegen an unseren Alfas schraubte. Er fragte nach, ob wir nicht jemanden wüssten, der ein Triumph TR7 Cabrio kaufen wolle - aber wir waren halt alle auf italienisches Blech fixiert. Ich habe mir den Wagen interessehalber dann mal angesehen, weil ich gerade auf der Suche nach einem Cabrio war. Meine Töchter waren begeistert, ich nicht so sehr - er war mir zu eckig und zu wenig Oldie."

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So geschehen im Frühjahr 2001. Aber so ganz ließ der keilförmige Brite dem Mann aus Korbach keine Ruhe.Jörg begann, sich über den TR7 schlau zu machen und stellte fest, dass es sich um ein recht seltenes Fahrzeug handelte. Zu diesem Zeitpunkt waren bundesweit weniger als 300 Fahrzeuge dieses Typs registriert, Cabrio und Coupé zusammen.Ein Jahr später kaufte er ihn.

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Die Arbeit an der Neuerwerbung hielt sich in Grenzen, Jörg spricht lediglich von einem "Wartungsstau". Er erneuerte rundum die Bremsen, wechselte sämtliche Betriebsflüssigkeiten und richtete das Verdeck vernünftig aus, so dass es wieder gerade auf dem Auto saß. "Seitdem kann es wieder von einer Person geschlossen werden, auch von einer Frau - was wohl der Hauptgrund für den Verkauf war", meint der Nordhesse.Rostansätze wurden behoben und lackiert, und pünktlich zum Saisonstart war der britische Keil wieder auf der Straße.

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Das im ersten Produktionsjahr 1979 gebaute Cabrio lief problemlos, allerdings war nach relativ kurzer Zeit ein Austausch der Zylinderkopfdichtung fällig. "Das musste ich zwei Mal machen", entsinnt sich Jörg mit Kopf schütteln. "Die erste Ersatzdichtung passte so schlecht, dass an mehreren Stellen Kühlwasser austrat."Außerdem half er dem etwas schwammigen Fahrverhalten des mit einem Zweilitermotor befeuerten Keils ab - mittels roter Koni-Stoßdämpfer sowie härteren Federn. Danach konnte man den 106 Pferdchen unter der flachen Haube wieder ordentlichen Auslauf gönnen. "Aber etwas asthmatisch sind sie bis heute", gesteht Jörg. Verantwortlich dafür macht er den SU-Doppelvergaser, der sich nicht gescheit justieren lassen will.

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Dennoch nutzt Jörg den Zweitürer mit dem voll versenkbaren Verdeck (das inzwischen nicht mehr mit Kunststoff, sondern mit Stoff bezogen ist) während der Saison im Alltag, auch für Fahrten zur Arbeit. Ansonsten dient der TR7 oft für Ausflüge an die Seen der Umgebung.Bereut hat Jörg den Kauf nicht, auch wenn er einmal mit Ausfall der kompletten Elektrik liegen blieb - nicht umsonst ist ein gewisser Mister Lucas aus Großbritannien als "Erfinder der elektrischen Dunkelheit" verschrien. Aber auch das war recht schnell in den Griff zu bekommen.

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Ansonsten empfindet der 45-Jährige bis heute jede Fahrt mit dem roten Keil als Vergnügen. Außerdem amüsiert ihn, wie andere Menschen das Fahrzeug immer wieder ratlos betrachten: "Die meisten wissen gar nicht, worum es sich handelt, und die wenigsten schätzen sein Alter richtig ein. Für einen Oldtimer hält ihn kaum jemand", schmunzelt Jörg.Zumindest letzteres dürfte sich ändern, wenn der TR7 demnächst sein H-Kennzeichen trägt.Alle Fotos: Carsablanca

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