Als in den Fünfzigerjahren der niederländische Importeur Ben Pon den Anstoß gab für die Entwicklung des VW-Busses, da konnte kaum jemand ahnen, welche Leidenschaft so manch einer für dieses Automobil einmal entwickeln würde. Spätestens in den Siebzigerjahren, als die Hippies mit dem - liebevoll bald "Bulli" getauften - Transporter von Festival zu Festival zogen und bis nach Asien reisten, war klar: Dieses Auto hat seine Fan-Gemeinde gefunden.
Das zeigt auch ein neuer Bildband von Thomas Cortesi und Michaël Levivier. Sie vermitteln an etwas mehr als einem Dutzend Fahrzeugen und deren Besitzern den Lesern eine Vorstellung davon, was die Legende Bulli ausmacht. Da wird nicht nur die Begeisterung für die (zumindest am Anfang recht rudimentäre) Technik unter dem Blech spürbar. Vielmehr geht es um den Lifestyle im Bulli, die Faszination für die alten Lederbezüge auf den Stühlen im Fond oder für das Original-Autoradio von 1965 im Cockpit. All das fangen die beiden ein. Wunderbar, ein Vergnügen.
Thomas Cortesi, Michaël Levivier: Bulli - Fahren. Fühlen. Leben, Geramond-Verlag, München 2020, 240 Seiten, 49,99 Euro