Wenn die Autokrise irgendwo mit Händen zu greifen ist, dann auf der AMI. Die Branche hängt am Tropf der Abwrackprämie, tritt aber trotzdem vors Krankenzimmer und lächelt optimistisch in die Kameras. Denn die Verkaufszahlen sind zurzeit atemberaubend: Mehr als eine halbe Millionen Neuwagen wurden im Februar in Deutschland verkauft, Opel fährt im März mit 120.000 Verkäufen das beste Ergebnis seit 10 Jahren ein, Hyundai, Suzuki und Chevrolet profitieren ebenfalls massiv von der Abwrackprämie. Und Fiat verkauft zurzeit sogar mehr Autos in Deutschland als in Italien. Doch abseits des Scheinwerferlichts geben viele Hersteller zu, dass man nicht so recht weiß, wie es nach der Umweltprämie weiter gehen soll.
Chevrolet HHR Capone im zweifarbigen "Old School"-Design - eine Erinnerung an Gangsterautos der 30er-Jahre.
(Foto: Foto: Pressinform)Leere Hallen gibt es auf der AMI nicht, aber der Freiraum zwischen den Ständen ist größer denn je. Das Publikum wird's freuen, denn das dürfte das Gedränge reduzieren. Schließlich empfiehlt sich die AMI als Besucher- und Mitmach-Messe: Mehr als 50 verschiedene Autotypen kann man Probe fahren. Kostenlose Spritspar-Trainings und andere Aktionen laden zum Verweilen ein, wenn man sich an den wenigen Neuheiten satt gesehen hat. Das geht in diesem Jahr noch schneller als sonst, denn manche Hersteller sind erst gar nicht vertreten - BMW, Fiat, Mitsubishi, Jaguar und Saab zum Beispiel.
Zu den Neuheiten, die in Leipzig Premiere feiern, zählt der VW Golf GTD. Den gab es schon einmal in den 80ern - ein Diesel mit Turboaufladung war damals bei Volkswagen noch eine kleine Sensation. Der neue GTD hat einen Zweiliter-TDI-Motor mit 125 kW / 170 PS unter der Haube, sprintet in 8,1 Sekunden auf 100, ist 222 Km/h schnell und soll im Schnitt 5,3 Liter Diesel pro 100 Kilometer verbrauchen. Serienmäßig sind Sportfahrwerk und Leichtmetallfelgen an Bord, die Optik erinnert ein bisschen an den echten Golf-Sportler GTI. Auf reges Interesse wird bei den Besuchern der neue Polo stoßen, der erstmals in Deutschland gezeigt wird. Preis- und verbrauchsbewusste Autokäufern dürften die City-Flöhe Suzuki Alto und Nissan Pixo ins Herz schließen.
Bei Chevrolet steht der kompakte Cruze im Mittelpunkt. Fürs Auge gibt es außerdem den Chevrolet HHR Capone im zweifarbigen "Old School"-Design. Der von Heartbeat Motors veredelte Ami-Kreuzer soll an Gangster-Autos der 30er-Jahre erinnern und beim Chevrolet-Händler in mehreren Zweifarb-Lackierungen zu haben sein.