ADAC-Parkhaustest 2010:Nicht nur Orte des Grauens

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Enge Einfahrten, teure Tarife, dunkle Nischen? Der ADAC nahm 50 Parkhäuser in zehn deutschen Städten unter die Lupe. Es gab Überraschungen.

Mit Tabellen.

Es dürfte wohl niemanden geben, der sich nicht schon mal über ein Parkhaus in Deutschland geärgert hat - nun hat der ADAC gleich 50 dieser Autogaragen unter die Lupe genommen.

50 Parkhäuser in zehn Städten: Die Ergebnisse des ADAC-Tests (Foto: Info-Grafik: ADAC)

Auf dem Prüfstand kamen Parkhäuser in Berlin, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Der ADAC untersuchte neben der Befahrbarkeit die Benutzerfreundlichkeit, die Sicherheit und die Parktarife.

Das Ergebnis ist durchwachsen: Beim ADAC-Test, der von 50 Parkhäuser in zehn Städten umfasste, fiel knapp ein Viertel der Kandidaten mit "mangelhaft" oder "sehr mangelhaft" durch. Mittelmaß präsentierten 21 Parkhäuser und bekamen dafür die Note "ausreichend". Mit "gut" schnitten 13 ab, die Bewertung "sehr gut" gab es lediglich vier Mal.

Zum Sieger wurde ein Parkhaus in München gekürt: Es überzeugte in nahezu jeder Hinsicht. Es ist großzügig und übersichtlich angelegt, die Fußgängerwege sind deutlich gekennzeichnet. Einmalig im Test sind extra Parkplätze für Senioren.

Aber auch Sicherheit wird am Oberanger großgeschrieben. Dies zeigt sich zum Beispiel in der Video-Überwachung sensibler Bereiche, in der durchgehend hellen Beleuchtung oder in verglasten Aufzugtüren. Ein Wermutstropfen: Man kann nur in vollen Stunden zahlen, der Altmarkt in Dresden etwa bietet einen faireren 25-Minuten-Takt.

ADAC-Parkhaustest 2010
:Nicht nur trist und teuer

Enge Einfahrten, teure Tarife, dunkle Nischen? Der ADAC nahm 50 Parkhäuser in zehn deutschen Städten unter die Lupe. Drei Beispiele.

Schnell das Auto rein und dann nichts wie raus - dies war der Eindruck der ADAC-Experten beim Testverlierer City-Hof am Hamburger Klosterwall. Dunkel, verwinkelt und ungepflegt zeigte sich die Anlage, mit zu schmalen Fahrbahnen und zu engen Parkplätzen. Weil die Rampen eine Neigung von 19 Prozent aufwiesen, gab es in der Kategorie "Befahrbarkeit" sogar null Punkte.

ADAC-Parkhaustest: die Preise in zehn Städten (Foto: Info-Grafik: ADAC)

Häufigster Mangel im Test ist die zu geringe Breite der Parkplätze. Mindestens 2,50 Meter sollen es sein - mehr als zwei Drittel der Testkandidaten liegen jedoch unter der geforderten Breite.

Doch auch schmale und steile Rampen, enge Kurven, schlechte Wegweisung und mangelnde Barrierefreiheit machen Autofahrern das Leben schwer. Und die Hälfte der Frauen-Plätze im Test war nicht überwacht.

Parkhausbesitzer, die nachbessern wollen, sollten vor allem die einzelnen Stellplätze verbreitern, alles hell ausleuchten und bei den Tarifen auf kurze Taktzeiten setzen. Außerdem sollten Frauenparkplätze überwacht und Behindertenstellplätze in der Nähe des Ausgangs sein, so die Forderungen des Autoclubs.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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