Autoindustrie:Investitionsprojekt von Marquardt für E-Fahrzeuge

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Es ist bereits die zweite Investitionsentscheidung im Bereich Elektromobilität in Thüringen innerhalb weniger Tage. Im Industriegebiet „Erfurter Kreuz“ wird eine weitere Fabrik gebaut.

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Arnstadt (dpa/th) - Das baden-württembergische Familienunternehmen Marquardt zieht eine Fabrik für Batteriemanagementsysteme für E-Fahrzeuge in Thüringen hoch. Es werde ein dreistelliger Millionenbetrag investiert, teilte der Mechatronik-Hersteller mit Stammsitz in Rietheim-Weilheim am Montag beim symbolischen ersten Spatenstich für das Projekt mit. Als Termin für den Produktionsstart werde Mitte 2024 angepeilt. Es handelt sich bereits um das zweite Werk von Marquardt in Thüringens größtem Industriegebiet „Erfurter Kreuz“.

Nach Unternehmensangaben sollen in den nächsten drei Jahren mehr als 300 neue Arbeitsplätze geschaffen werden und die Belegschaft an dem Thüringer Standort bis 2025 auf rund 800 steigen. Mit einer Photovoltaikanlage sollen nach den Plänen künftig rund 30 Prozent des Gesamtenergiebedarfs des Werks abgedeckt werden. Das Unternehmen wolle mit seinen Mitarbeitern die Mobilitätswende intensiv mitgestalten, sagte der Vorstandsvorsitzende Harald Marquardt nach Unternehmensangaben.

Bisher fertige Marquardt in Thüringen mit 280 Beschäftigten Lichtkomponenten für Premiumfahrzeuge. Der Hersteller von Schalt- und Bediensystemen beschäftige weltweit an einer Vielzahl von Standorten rund 10.000 Arbeitnehmer.

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagte laut Ministerium, das Unternehmen treibe sein Wachstum im Bereich der Elektromobilität zu großen Teilen in Thüringen voran. Das Land werde für gute Bedingungen sorgen. Ziel sei es, den Freistaat zu einem wichtigen Batteriezentrum in Deutschland zu entwickeln, so Tiefensee. Im Gewerbegebiet „Erfurter Kreuz“ entsteht derzeit auch eine große Batteriefabrik des chinesischen Herstellers CATL. Die Automobilindustrie, vor allem Zulieferfirmen, steuern einen beträchtlichen Teil zum Industrieumsatz in Thüringen bei.

Bereits vor wenigen Tagen gab es eine andere Investitionsentscheidung in Sachen Elektromobilität. Der Autobauer Mercedes-Benz kündigte an, im MDC-Motorenwerk in Kölleda eine Batteriemontage aufzubauen. An dem Standort mit derzeit 1300 fest angestellten Mitarbeitern sollen ab 2026 oder 2027 erste Anlagen anlaufen. Neben Batterien würden vorerst auch weiter Verbrennungsmotoren in Kölleda gebaut.

© dpa-infocom, dpa:221219-99-957146/4

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