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FREUDE pur
Besuch beim Nachbarn
Im Tiroler Oberland gibt es mehr als 60 Dreitausender. Foto: Tirol Werbung/Robert Pupeter
4,1 Tage. Das ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Tirol-Besuchern im vergangenen Jahr. Die Statistiker haben das anhand der neuesten Touristikzahlen ganz genau ausgerechnet. Was sie natürlich nicht berechnen konnten, ist das Gefühl, das einen ziemlich sicher erfasst, wenn ein Urlaub im drittgrößten Land Österreichs zu Ende geht: Wehmut, das alles schon bald vorbei sein soll. So schön es auch mit Sicherheit war: 4,1 Tage sind viel zu kurz, um all die Facetten auszukosten, die die Region zu bieten hat. Da bleibt nur all die Erinnerungen mitzunehmen und möglichst bald wiederzukommen.
Vollkommen egal zu welcher Jahreszeit, wobei der Winter in Tirol natürlich besonders schön sein kann. Sport, Entspannung und kulinarische Genüsse vor der traumhaften alpinen Kulisse mit allein über 500 Gipfeln, die die 3000-Meter-Marke knacken. Mit genug Schnee geht es auf die Piste, ohne weiße Pracht auf gut ausgebaute und abwechslungsreiche Wanderrouten, zur Erholung locken die schönsten Spas und die urigen Wirtshäuser tischen genauso toll auf wie die Häuser der Spitzengastronomie. 115 regionale Lokale wurden soeben vom österreichischen „Gault Millau“ mit der begehrten Haube für ganz besondere Qualität prämiert.
Winter im Westen
Doch vor dem Schlemmen kommt die Bewegung – im Westen Tirols auf 1000 Pistenkilometern. Einige der beliebtesten Ski-Gebiete Europas liegen hier – und ein Ort, der fast noch ein Geheimtipp ist: Venet punktet mit seinen Hängen in Sonnenlage, mit Abfahrten im Pulverschnee und dem wahnsinnigen Alpenpanorama, das einen den ganzen Tag über begleitet. Vom spektakulären Sonnenaufgang hinter den Gipfeln bis zum verdienten Sundowner in einer schicken Bar oder auf der „Hüttn“. Im Naturpark Kaunergrat finden sich Höhenloipen für Langläufer und machbare bis herausfordernde Schneeschuhrouten. In Landeck geht’s zum Eislaufen oder Eisstockschießen, und wer einmal die natürlichen Eisskulpturen an der Zammer Lochputz-Klamm gesehen hat, der wird sich gleich nochmal ein wenig extra Zeit nur zum Staunen, Spazieren und Genießen der Landschaft nehmen.
Märchenhafte Städte
Ein bisschen City-Gefühl muss schon mal sein, und auch da hat Tirol viel zu bieten. Die Landeshauptstadt Innsbruck lässt mit der „Lumagica“ erneut sogar noch den Januar glitzern: Bis zum letzten Wochenende des Monats erstrahlt der Hofgarten in der Altstadt auf bezaubernde Weise.
Schon im Winter mit coolen Beats an den Frühling denken: Dominik Eulberg ist DJ und Naturschützer und legt am 6. Mai bei den Kufsteiner „Glück-Tagen“ auf. Foto: Natalia Luzenko
Leuchtende Skulpturen in Tiergestalt, filigrane Eiskristalle, interaktive Licht-Installationen und geheimnisvolle Fabelwesen geben dem historischen Ensemble ein märchenhaftes Antlitz. Apropos märchenhaft: Kufstein hat eigentlich immer so einen verwunschenen Touch. Das hat mit seiner besonderen Lage direkt am Kaisergebirge zu tun und natürlich mit der pittoresken Altstadt, in der man sich am besten erst einmal in Ruhe hinsetzt, seinen Kaffee genießt, das Flair auf sich wirken lässt und sich bereits ausmalt, wie schön das Shopping bestimmt gleich werden wird.
Hier ein Vorausblick auf die Frühlingszeit, in der sich Kufstein ganz philosophisch zeigt: Vom 2. bis zum 7. Mai 2023 laufen die „Glück.Tage“. Ein Festival „für Selberdenker:innen“, das sich ganz und gar dem Glücksgefühl widmet. Dazu stehen Lesungen und Vorträge auf dem Programm, und hoffentlich glücklich machende Events: Zum Beispiel das vom Autor und DJ Dominik Eulberg. Der studierte Ökologe setzt sich leidenschaftlich für den Naturschutz ein und verbindet seine Musik mit Natur- und Tiergeräuschen. Das klingt ungewöhnlich und ist am 6. Mai 2023 zu erleben – beim Clubbing, das er seinem Vortrag folgen lässt.
Kai-Uwe Digel
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