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FREUDE pur

Genussradeln

Beflügelt dem Süden entgegen

Der Etsch(tal)radweg nach Verona bietet Genussradeln vom Feinsten

Beflügelt dem Süden entgegen

Gotteshaus im Wasser: Der Alt-Grauner Turm der ehemaligen Pfarrkirche St. Katharina im Reschensee. Foto: Adobe Stock

Der alte romanische Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert ragt wie ein Trugbild aus dem Reschensee.  Hier stand einst das Dorf Graun. 1949 wurde es geflutet, der Reschensee gestaut, um Strom zu gewinnen. Für die einst vertriebenen Familien aus dem Dorf ist die Kirchturmspitze ein Mahnmal für den Untergang ihres Dorfes geblieben, für Radler markiert der Turm indes den Startpunkt für eine einzigartige, genussvolle Fahrt auf besten Radwegen in den Süden. Der Weg über den Reschensee ist für Radler der leichteste Weg über die Alpen und kann bis zur Adria fortgesetzt werden.

Wer sich die schweißtreibende Auffahrt zum Reschensee von Landeck aus sparen möchte, kann sich mit einem der zahlreichen Bikeshuttle hinaufbefördern lassen oder startet gleich entspannt in Nauders am Reschensee. Mit jedem Kilometer berauschender Abfahrt vom kühlen Reschensee zu den blühenden Apfelplantagen des Vinschgaus steigt im Frühjahr der warme Duft des Südens in die Nasen der beglückten Radler.

Bei Meran können die blühenden Trauttmannsdorfer Gärten mit mediterraner Blütenpracht bewundert werden. In der berühmten Kurstadt Meran mit seinem italienischen Flair wachsen schon Palmen, während rundum schneebedeckte Gipfel glänzen. Sein einzigartiges, warmes Klima hat das Vinschgau seiner Lage südlich des Alpenhauptkamms zu verdanken, der kalte Winde und Tiefausläufer aus dem Norden abhält. Aus dem Etschtal strömt warme Luft bis in die höheren Lagen des Vinschgaus und sorgt für beste Voraussetzungen für den Obst- und Weinanbau. Malerische Burgen, Schlösser und Klöster entlang der Strecke im Vinschgau lohnen eine Besichtigung: Das strahlend weiße, mächtige Benediktiner-Kloster Marienberg etwa, hoch über Burgeis auf 1340 Metern gelegen, beherbergt ein sehenswertes Museum.

Freude pur, Biken und Wandern, Benediktinerkloster Marienberg

Ort der Ruhe und Kraft: Das Benediktinerkloster Marienberg. Foto: IDM Südtirol-Alto Adige/Angelika Schwarz

Oberhalb von Schluderns thront die Churburg mit der größten privaten Rüstungskammer Europas. Das mittelalterliche Städtchen Glurns, das mit einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben ist, war schon zu Römerzeiten ein Verkehrsknotenpunkt. In den engen Gassen verspürt man die mittelalterliche Atmosphäre vergangener Epochen auf Schritt und Tritt. Die Strecke ins Vinschgau folgt der antiken Via Claudia Augusta. Der römische Kaiser Augustus begann den Bau der damals bedeutendsten Handelsverbindung über die Alpen im Jahr 15 vor Christi Geburt. Sie verband den Adriahafen Altinum mit den eroberten Provinzen nördlich der Alpen. Wer mehr über die Via Claudia Augusta erfahren will, kann im Schloss Kastelbell, das erstmals 1238 urkundlich erwähnt ist, eine Dauerausstellung zu der alten Römerstraße besuchen.

Freude pur, Biken und Wandern, Gärten von Castel Trautmannsdorf in Meran

Auf dem Etschradweg lohnt sich auf jeden Fall ein Abstecher nach Meran, um zum Beispiel die Gärten von Castel Trautmannsdorf zu bewunden. Foto: IDM Südtirol-Alto Adige/Alex Filz

Ab Meran geht es auf einem meist zweispurig ausgebauten Radweg entlang der türkisgrünen Etsch bzw. Adige, wie der Fluss auf Italienisch heißt, bis ins Zentrum von Südtirols Hauptstadt Bozen mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Museen. In den Bozener Altstadtgassen, wie der Bindergasse, die nach den mittelalterlichen Fassbindern benannt ist, oder der Silbergasse, die parallel zur Laubengasse mit ihren Arkadengängen aus dem 12. Jahrhundert verläuft und Obstplatz mit Kornplatz verbindet, lässt sich nicht nur auf geschichtsträchtigem Boden schlendern, sondern auch hervorragend shoppen und zu Südtiroler Spezialitäten in antike Stuben oder moderne Gourmettempel einkehren. Nicht versäumen sollte man auch, den mächtigen Bozener Dom auf dem zentralen Waltherplatz zu besuchen.

Auf dem Weiterweg zum Kalterer See lohnt ein Besuch in Reinhold Messners alpinem Museum auf Schloss Sigmundskron vor den Toren Bozens. Es ist das Herzstück der insgesamt sechs Museen zu verschiedenen alpinen Themen in Südtirol, die der berühmte Bergsteiger in seiner Heimat errichtet hat. Am nahen, tiefgrünen Kalterer See inmitten der Weinhänge lockt eine Badepause in dem klaren Wasser, bevor es weiter entlang der Etsch in gemütlicher Fahrt nach Trento (Trient), der Hauptstadt des Trentino geht.

Freude pur, Biken und Wandern, Der Kalterer See liegt idyllische zwischen Obstwiesen und Weingärten.

Der Kalterer See liegt idyllische zwischen Obstwiesen und Weingärten. Foto: IDM Südtirol-Alto Adige/Manuel Ferrigato

Schon zu Römerzeiten war Trento eine bedeutende Handelsstadt an der Via Claudia Augusta. Ihr heutiges Bild im prächtigen Renaissancestil verdankt Trento dem Kardinal von Clès, der in Trento das historisch bedeutungsvolle katholische Konzil initiierte. Von 1545 bis 1563 tagte das Konzil mit dem Versuch, in einem Dialog mit den neuen protestantischen Glaubensrichtungen diese zu einer Rückkehr zum „wahren Glauben“ zu bekehren. Der erfolglose Versuch führte zur Gegenreformation mit seinen zahlreichen Glaubenskriegen. Dem Besucher zeigt sich das italienischsprachige Trento mit seinem berühmten Domplatz und mittelalterlichen Gassen als erste „wirklich“ italienische Stadt auf dem Weg in den Süden. Doch auch moderne Museen wie das Museum für Naturwissenschaft in Trento oder das vom italienischen Stararchitekten Mario Botta gebaute Museum für moderne und zeitgenössische Kunst im nahen Rovereto lohnen einen Besuch.

In Trento haben Radler die Qual der Wahl, ob sie die Tour zum nahen Gardasee fortsetzen oder weiter bis nach Verona fahren. Die rund hundert Kilometer Radweg von Trento nach Verona führen durch das nun engere Tal der Etsch abseits der Touristenströme am Gardasee zunächst nach Rovereto. Dort sollte man eine Pause einlegen und über den Corso Bettini mit seinen mittelalterlichen Palazzi schlendern.

Freude pur, Biken und Wandern, Domplatz von Trient

Herrlicher Aperitif in der besonderen Atmosphäre am Domplatz von Trient. Foto: Trentino Marketing/Carlo Baron

Ihn bewunderten schon Mozart und Goethe als sie in der Stadt weilten. Zahlreiche historische Palazzi zieren die Prachtstraße, darunter auch das älteste Theater des Trentino, das Teatro Zandanai. Der Weg durch das Etschtal bis Verona ist geprägt von bezaubernder, mediterraner Landschaft mit steilen Weinhängen, zahlreichen Burgen und mittelalterlichen Dörfern. Der Abstecher zum Gardasee und der Weg durch das Etschtal nach Verona können auch problemlos kombiniert werden. Der Gardasee gilt als Lieblingsrevier für Mountainbiker und ist ebenso eine Reise wert wie die Stadt von Romeo und Julia mit ihrer berühmten römischen Arena. Auch die Fahrt auf dem Etschtalradweg kann verlängert werden. Entlang der Via Claudia Augusta kann bereits in Donauwörth gestartet werden und der Weg von Verona in die Poebene bis Quarto d’Altino bei Venedig fortgesetzt werden. Auf den insgesamt 700 Kilometern Strecke ist der berühmte Radweg von der Donau an die Adria ausgebaut und beschildert.


Wolfram Seipp

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