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FREUDE pur

Renn-MTB

Auf vielen Wegen

Keine Angst vor der Schotterpiste – mit dem Gravelbike auf All-Terrain-Tour durch Bayern

Auf vielen Wegen

Bereit für alle Wege: Gravelbike mit kleiner Packtasche und Getränkeflaschen. Foto: Rose Bikes

Als die ersten dieser Gefährte abgeschlossen an den Berghütten standen, haben sie noch ungläubige Blicke auf sich gezogen: Was ist das denn? Ein Mountainbike mit Rennradlenker? Jedenfalls keine verrückte Idee eines einzelnen Fahrradfreaks, sondern die recht clevere Befriedigung zweier Bedürfnisse: Speed auf der Strecke zu machen, aber auch mal einen Kiesweg oder eine Rumpelstrecke durch den Wald lässig bewältigen zu können. Vor allem in den USA, wo die Idee des Gravelbikes herkommt, sehen sich passionierte Radfahrer dieser Herausforderung eigentlich schon immer gegenüber. Denn sobald man dort das urbane Umfeld verlässt, bleibt meist nur die Wahl zwischen Piste und Highway.

Durch das im Vergleich sehr gut ausgebaute Radwegenetz ist das bei uns kein ganz so großes Problem, dennoch möchte man vielleicht etwas mehr Abwechslung auf der Tour genießen und dabei von der Geländegängigkeit eines Mountainbikes und der Leichtigkeit eines Rennrades gleichermaßen profitieren. Dabei helfen breitere Reifen, eine besondere Rahmengeometrie, die auf leichtes Gewicht und eine aufrechtere Sitzposition ausgelegt ist, und im besten Fall die werksseitigen Befestigungsmöglichkeiten für Taschen und Gepäck. All diese Komponenten sorgen für die Langstreckentauglichkeit eines Gravelbikes, egal ob Wege nun asphaltiert sind oder nicht.

Eine „eierlegende Wollmilchsau“, beziehungsweise top in allen Lagen, ist so ein Fahrrad aber dennoch nicht. Ausgesprochene Mountainbike-Trails oder gar Downhillstrecken sind damit genauso wenig zu empfehlen, wie hocheffiziente Trainingseinheiten absolvieren zu wollen, die sonst mit einem echten Rennrad möglich sind. Freude mit Fahrspaß macht es aber auf jeden Fall. Gerade auf Touren durch das „schönste Land der Welt“, wie Ministerpräsident Markus Söder den bayerischen Freistaat gerne mal bezeichnet.

Freude pur, Biken und Wandern

Räder für individuelle Bedürfnisse liegen absolut im Trend. Foto: Florian Trykowski

Reizvoller Bayerwald

Es muss ja nicht immer gleich ein Superlativ sein. Eine reizvolle Landschaft ist ja auch schon mal ganz schön, und davon gibt es im Bayerischen Wald eine ganze Menge. Und Glaskunst. Historisch verankert und immer schön anzusehen, abseits von jeder Mode. Dann liegt es doch auch ziemlich nahe, eine Rundtour so zu gestalten, wie sie der Reisejournalist Markus Stein auf dem Portal „Erlebe Bayern“ empfiehlt: Sie beginnt am Glasmuseum Frauenau, das ja schon von außen mit seiner moderne Architektur begeistert. Durch den Ort geht es dann in Richtung Zwiesel nach Oberfrauenau, worauf mit dem Anstieg zur „Dammkrone“ die erste größere Anstrengung der insgesamt 43 Kilometer folgt.

Zum Glück genauso wie die Belohnung in Form der wunderbaren Aussicht an der Trinkwassertalsperre. Der Weg führt weiter in Richtung Pochermühle, und bald über einen Trail über den Pommersbach, bei dem auch die Mountainbike-Gene des Rads ein wenig zum Tragen kommen. Wieder mit Frauenau im Blick nimmt man dann den Radweg Richtung Zwiesel und Flanitz. Nicht mehr lang und es ist echte Waden-Power gefragt: Der Anstieg durch den Wald in Richtung Klingenbrunn ist zehn Kilometer lang, bietet aber auch die Möglichkeit zur Rast, falls die Reserven zwischendurch etwas aufgefüllt werden müssen.

So gestärkt geht’s zum Fels auf 1000 Metern, und ab da wird es nur noch leichter: Mit einem Panoramablick über den Bayerwald und einer entspannten Rückfahrt. Unter anderem am Bach Flanitz entlang, der am Kleinen Rachel entspringt und im Kleinen Regen mündet, und dessen Verlauf im Übrigen nicht nur fürs Gravelbiken reizvolle Akzente bietet, sondern auch prima zum Entlangwandern geeignet ist.

Biken auf der Bahntrasse

Wasserströme haben schon seit jeher etwas Faszinierendes, etwas Anziehendens und irgendwie auch etwas Beruhigendes wenn man neben ihnen fährt. Auf dem Fünf-Flüsse-Radweg geht es entlang von Donau, Altmühl, Pegnitz, Vils und Naab. Mit unzähligen idyllischen Ausblicken, reizvollen Flusstälern und den ein oder anderen nicht ganz so ausgetretenen Wegen, die Gravelbiker so lieben. Die anfängertaugliche „Hirschwaldroute“ zum Beispiel ist 66 Kilometer lang und führt um eines der größten zusammenhängenden Forstgebiete des Freistaats herum.

Unter dem so passenden Motto „Leben am Fluss“ ist die Stadt Amberg 1996 Ausrichterin der Landesgartenschau gewesen, und just an dem dafür neu gestalteten Gelände startet diese Tour. Der Vils flussabwärts folgend befährt man eine ehemalige Bahntrasse in Richtung Schmidmühlen. Die Strecke ist leicht zu bewältigen, erst recht wenn man den ein oder anderen Zwischenstopp etwa im Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern oder im Asam-Kloster Ensdorf einlegt.

Hier gibt es immer wieder tolle Kultur-Events zu erleben, beispielsweise das bayerische Musikkabarett vom „Vogelmayer“ am 9. Juli oder das Jubiläumskonzert des Akkordeonorchesters Cham 20 Tage später. Kleine Ortschaften, die Wacholderheide und die Klosterburg in Kastl sind die Highlights der Strecke hier im schönen Lauterachtal. Der nach dem Ritter Seyfried benannte „Schweppermannradweg“ führt dann zurück nach Amberg, wiederum teilweise auf einer früheren Bahnstrecke, abseits von tosendem Verkehr.

„Hügel-Surfen“ in Franken

Darauf, dass sie ein ganz besonderer Menschenschlag sind, legen echte Franken zurecht viel Wert. Und so geht es im Naturpark Haßberge nicht einfach nur zum Graveln, sondern zum „Hügel-Surfen“. Zumindest haben die Radexperten vom Tourismusverein diese außergewöhnliche Tour so genannt.

Freude pur, Biken und Wandern, Die grünen Täler im Naturpark Haßberge.

Die grünen Täler im Naturpark Haßberge. Foto: Naturpark Haßberge

Die 60 Kilometer haben es ganz schön in sich und erstrecken sich ab dem Sulzfelder Badesee entlang der Grenzen des Haupthöhenzugs der Haßberge. „Surfen“ bedeutet hier ein thrillendes Auf und Ab von smoothen Hügeln, knackigen Anstiegen, relaxtem Hinabgleiten und speedigem Herunterspurten. Nach Birnfeld zum Beispiel, dem schnuckeligen Fachwerkdörfchen mit der fast 300-jährigen „Gerichtslinde“ in der Ortsmitte, an der mindestens ein längerer Erholungsschluck aus der Wasserflasche drin sein sollte.

Denn für die Serpentinen bis zur „Sieben-Wege-Kreuzung“ und dem Aussichtsturm Schwedenschanze braucht es genug Flüssigkeit in den Zellen. Die Abfahrt nach Manau führt in toller Landschaft zum „Grabfeldblick“, von dem aus man sogar bis nach Thüringen gucken kann. Noch einmal heißt es dann, alle Kräfte zu mobilisieren: Es geht ein letztes Mal steil nach oben, und danach wieder rasant nach unten. Runterkommen im Wortsinn. Zurück zum Startpunkt und vor allem zur verdienten Belohnung. Am besten mit einer fränkischer Brotzeit und einer Limo oder einem „Seidla“ Bier von hier.


Kai-Uwe Digel

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