Stromherstellung:Kohleverbrauch sinkt stark

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Die deutsche Klimabilanz dürfte in diesem Jahr noch einmal deutlich besser ausfallen als 2018. Grund dafür ist ein regelrechter Einbruch beim Kohlestrom. Wie aus Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen hervorgeht, sackte der Verbrauch an Braunkohle in den ersten neun Monaten um 21,7 Prozent ab. Grund dafür ist die gedrosselte Förderung im Tagebau Hambach, aber auch Revisionen und Stilllegungen einzelner Blöcke. Braunkohle gilt als besonders klimaschädlich. Man gehe von einem "merklichen Rückgang bei den CO₂-Emissionen aus", heißt es in dem Bericht über die ersten drei Quartale des Jahres. Auch der Absatz von Steinkohle, ebenfalls mit vielen Emissionen verbunden, ging um 18 Prozent zurück. Ihr Einsatz in Kraftwerken sank sogar um mehr als 30 Prozent. Die erneuerbaren Energien dagegen legten um vier Prozent zu, vor allem dank der Windkraft: Sie allein produzierte 17 Prozent mehr Strom als im Vorjahr. Auch der Absatz von Erdgas wuchs. Es verbrennt mit weniger Emissionen als Braun- und Steinkohle. Der Gesamtbedarf an Energie ist den Zahlen zufolge rückläufig. Er lag um 2,3 Prozent unter den Werten des Vorjahres, und das trotz kühlerer Witterung. Rechne man diese heraus, habe der Rückgang sogar drei Prozent betragen, heißt es in dem Bericht.

© SZ vom 12.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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