Vollständige Mondfinsternis:Super-Mond im Erdschatten

Der "Blutmond", aufgenommen 2011 während einer Mondfinsternis. (Foto: dpa)

In der Nacht auf Montag spielt sich ein besonderes Naturschauspiel ab: Der Mond verschwindet im Schatten der Erde - und verfärbt sich blutrot.

Von Robert Gast

Am Montagmorgen können Frühaufsteher ein besonderes Naturspektakel beobachten: Der Mond verfärbt sich von 4.11 Uhr an rot-orange - und erscheint zugleich besonders groß am Himmel.

Verantwortlich dafür sind zwei gleichzeitig eintretende Phänomene. Größer als sonst erscheint der Mond, weil er am erdnächsten Punkt seiner ellipsenförmigen Umlaufbahn steht. Solch ein "Super-Mond" wirkt 14 Prozent größer als der Mond am erdfernsten Punkt seines Orbits.

Die rote Färbung hingegen ist Folge einer vollständigen Mondfinsternis, die in Europa zuletzt 2011 zu sehen war. Und am 21. Februar 2008, als sich die Erde ebenfalls zwischen die Sonne und den Mond schob (siehe Bild). Die Mondfinsternis am Montag beginnt bereits um 3.07 Uhr. Von 4.11 Uhr an steht der Mond vollständig im kegelförmigen Kernschatten der Erde, also in jenem Bereich, in den kein Sonnenlicht direkt fällt. Dass der Mond dennoch sichtbar bleibt, liegt an Licht, das von der Erdatmosphäre in den Schatten gelenkt wird - ein Astronaut auf dem Mond würde einen rötlichen Ring um die Erde sehen. Rotes Licht wird von der Atmosphäre nur wenig umgelenkt und fällt daher, anders als etwa blaues Licht, in den Erdschatten. Eine Stunde und zwölf Minuten steht der Mond im Kernschatten der Erde. Je näher der Trabant dem Mittelpunkt des Schattens kommt, desto röter wird er. Schließlich tritt der Mond wieder hinter der Erde hervor, und die Sonne taucht ihn in blasses Weiß. Die Mondfinsternis soll - klares Wetter vorausgesetzt - in ganz Deutschland am südwestlichen Himmel zu sehen sein.

© SZ vom 25.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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