Vermessung des Saturn:Dicker Ring aus kleinen Teilen

Foto: Reuters/Nasa (Foto: NASA; NASA)

Astrophysiker haben eine der Staubscheiben des Saturns neu vermessen. Sie misst zehn Millionen Kilometer im Durchmesser - und besteht fast nur aus winzigen Staubkörnchen.

Von Robert Gast

So wie auf diesem nachbearbeiteten Bild der Weltraumsonde Cassini kennt man den Saturn: Als pralle Gaskugel, umgeben von einer Vielzahl feiner Ringe. Für die Aufnahme wurden rote Farbtöne herausgefiltert, weshalb der sechste Planet im Sonnensystem grüner erscheint, als er in Wahrheit ist.

Auf dem Bild sieht man nicht, dass den Planeten in großem Abstand eine weitere, sehr weit ausgedehnte Staubscheibe umgibt, die nur im Infrarot-Licht sichtbar ist. Die Ausmaße dieses äußeren Rings hat nun ein Astronomenteam der Universität Maryland genau bestimmt: Der innere Rand des sogenannten Phoebe-Rings beginnt demnach sechs Millionen Kilometer vom Saturn entfernt, der Ring selbst ist mit zehn Millionen Kilometern breiter als bisher gedacht, berichten die Forscher in Nature.

Zum Vergleich: Der Durchmesser des Saturn beträgt nur 120 000 Kilometer. Computersimulationen der Forscher zeigen, dass die Scheibe hauptsächlich aus Staubkörnchen besteht, die nur tausendstel Millimeter klein sind - und nicht aus gröberen Gesteinsbröckchen. Vermutlich stammt der kosmische Dreck vom Mond Phoebe, der in großem Abstand vom Saturn seine Bahnen zieht.

© SZ vom 11.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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