Treibhauseffekt:Kleine Fische

Die Erwärmung der Ozeane nimmt den Meeresbewohnern den Sauerstoff - und lässt die Tiere schrumpfen. Besonders stark von dem Effekt betroffen könnte der Thunfisch sein.

Von Kathrin Zinkant

Wild lebende Fische werden in naher Zukunft ein Drittel ihrer Körpergröße einbüßen, wenn die Temperatur der Meere durch den Klimawandel weiter steigt. Das berichten Forscher der University of British Columbia, Kanada, im Fachjournal Global Change Biology. Weil Fische als wechselwarme Tiere ihre Körpertemperatur nicht aktiv regulieren können, beschleunige sich im Zuge einer Erwärmung des Wassers automatisch ihr Stoffwechsel - und die Tiere benötigen mehr Sauerstoff. Da in wärmerem Wasser aber zugleich weniger Sauerstoff gelöst ist, müssten die Kiemen der Fische überproportional wachsen, damit die Tiere überhaupt noch genügend davon bekommen. Dafür müsste aber der Körper noch schneller wachsen, denn Kiemen und Körper eines Fischs wachsen in einem ungleichen Verhältnis von etwa vier zu fünf. Die einzige Chance für die Tiere ist demnach, generell weniger groß zu werden. Arten, die besonders beweglich sind wie der Thunfisch, könnten nach Ansicht der Wissenschaftler sogar mehr als ein Drittel ihrer Größe verlieren.

© SZ vom 25.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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