Neue Art entdeckt:Schnecken im Nadelöhr

Die möglicherweise kleinste Landschnecke der Welt, Angustopila dominikae, im Nadelöhr einer Nähnadel. (Foto: dpa)

Die vielleicht kleinsten Schnecken der Welt hat ein internationales Wissenschaftlerteam kürzlich in Südchina entdeckt. Die Häuschen der winzigen Tiere sind kleiner als ein Millimeter.

Von Tina Baier

Die vielleicht kleinsten Schnecken der Welt hat ein internationales Forscherteam in der südchinesischen Provinz Guangxi entdeckt. Als die Wissenschaftler Bodenproben vom Fuß eines Karstfelsens untersuchten, entdeckten sie winzige leere Schneckenhäuser. Das kleinste dieser gräulich gefärbten Häuschen ist nur 0,83 Millimeter hoch, das größte 0,91 Millimeter, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift ZooKeys.

"Zehn dieser Schnecken passen nebeneinander in ein Nadelöhr", schreiben die Zoologen. Eine genauere Untersuchung der Gehäuse ergab, dass die Minischnecken sieben verschiedenen, bisher unbekannten Arten angehören. Unklar ist, wie viele dieser Zwergschnecken es gibt und wie sie entstanden sind.

Der wissenschaftliche Fachbegriff für Schnecken ist Gastropoda, also "Bauchfüßer". Sie sind die artenreichste Tierklasse aus dem Stamm der Weichtiere (Mollusca) und die einzige, in der es landlebende Arten gibt.

Eine der größten Schnecken ist Aplysia vaccaria, ein Meerestier, das bis zu 75 Zentimeter lang werden kann und etwa zwei Kilogramm wiegt. Die schwarzen Schnecken leben an der kalifornischen Pazifikküste und stoßen eine lila Tintenwolke aus, wenn sie angegriffen werden.

© SZ vom 29.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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