Medizin:Rückschlag

Weltweit sind zwei Millionen mehr Menschen als bislang angenommen mit HIV infiziert, auch die Rate der Neuinfektionen ist laut einer neuen Studie höher als vermutet - und seit Jahren kaum gesunken.

Von Christoph Behrens

Weltweit sind zwei Millionen Menschen mehr als bislang angenommen mit HIV infiziert, auch die Rate der Neuansteckungen liegt höher als von den UN vermutet. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Team von Epidemiologen im Fachblatt The Lancet HIV. Demnach sind derzeit 38,8 Millionen Menschen HIV-positiv. Die Rate der Neuansteckungen liegt laut der neuen Studie bei rund 2,5 Millionen pro Jahr. Weltweit gesehen sei sie seit etwa zehn Jahren nahezu konstant, sagte der Leiter der Untersuchung, Haidong Wang von der Washington University, bei der Vorstellung der Studie auf der Aids-Konferenz im südafrikanischen Durban. "Schlimmer noch, in 74 Ländern ist die Rate der Neuinfektionen angestiegen", sagte Wang. Zu diesen Ländern zählen etwa Ägypten, Mexiko, Russland, Indonesien, aber auch europäische Staaten wie Griechenland und Spanien. Die Hauptlast der Epidemie tragen die afrikanischen Länder südlich der Sahara, mit 1,8 Millionen neuen Fällen im Jahr 2015. In Botswana, Lesotho und Swaziland infizierten sich innerhalb eines Jahres mehr als ein Prozent der Gesamtbevölkerung.

© SZ vom 20.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: