Konsumforschung:Ansteckende Flaschen

Wenn im Supermarkt eine Saftflasche tropft, suchen Sie Ihre Ware am liebsten aus einem weit entfernten Regal, stimmt's? Willkommen in der irrationalen Welt des Konsums.

Kann sich eine Saftflasche im Supermarktregal mit einem typischen Saftflaschenleiden infizieren - zum Beispiel mit einem rostigen Verschluss oder einem eingerissenen Etikett? So ein Quatsch, natürlich nicht. Dennoch scheinen Menschen negative Eigenschaften eines unbelebten Dings auf Dinge vom gleichen Typ zu übertragen.

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Das legt ein Experiment nahe, mit dem Psychologen um Arul Mishra von der Universität Utah einmal mehr das irrationale Verhalten von Kunden gezeigt haben ( Psychological Science, online).

Die Wissenschaftler ließen die Probanden Ketchupflaschen auswählen - die entweder dicht im Regel standen oder großen Abstand voneinander hatten. Erklärten die Psychologen, bei einer der Flaschen sei der Deckel kaputt, wählten die Testkunden Ketchup aus dem luftig bepackten Regal.

Hieß es, in einer Ketchupflasche befinde sich ein Geschenk-Gutschein, griffen sie eher zu eng stehenden Produkten. Sowohl negative als auch positive Eigenschaften gelten offenbar als ansteckend, auch wenn es keinen Grund dafür gibt, so die Forscher.

© SZ vom 17.06.2009/mech/beu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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