Klimawandel:In der Öko-Falle

Auf geradezu tragische Weise folgen Brillenpinguine in Südafrika den falschen Signalen. Sie sind deshalb vom Hungertod bedroht.

Von Christian Weber

Auf geradezu tragische Weise führt der Klimawandel Pinguine an der Küste Südafrikas in die Irre und nicht selten in den Tod: Bislang konnten die Jungtiere der Brillenpinguine darauf vertrauen, dass niedrige Meerestemperaturen und Chlorophyll im Wasser auf reiche Beutegründe hinweisen, berichten Forscher um Richard Sherley von der University of Exeter im Fachmagazin Current Biology. Der Blattfarbstoff deutet nämlich auf die Präsenz von Plankton, das wiederum Sardinen und Sardellen als Nahrung dient. Leider haben die Brillenpinguine nicht mitbekommen, dass der Klimawandel die Meerestemperatur bereits leicht erhöht und den Salzgehalt des Wassers verändert hat. Beides mögen die Fischschwärme nicht, die deshalb ihre Standorte einige Hundert Kilometer nach Osten verlegt haben. Hinzu kommt der industrielle Fischfang, der die Bestände vor Südafrika weiter reduziert hat. Wie die Forscher mithilfe von Sendern nachweisen konnten, folgen die Pinguine jedoch den altbekannten Signalen und enden derart in einer, wie die Biologen sagen, ökologischen Falle: Viele von ihnen verhungern.

© SZ vom 10.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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