Klima:Zehn Tage eher

Der meteorologische Beginn des Sommers verschiebt sich: Um 1960 trat die charakteristische Wetterlage des Sommerhalbjahrs im Schnitt erstmals um den 12. April auf. Inzwischen ist es schon Anfang April so weit.

Das Sommerhalbjahr beginnt aus meteorologischer Sicht mittlerweile etwa zehn Tage früher als vor 50 Jahren, berichten Forscher in Nature Climate Change. Für ihre Analyse werteten Christophe Cassou und Julien Cattiaux vom Centre National de Recherche Météorologique in Toulouse Temperaturdaten aus dem Zeitraum von 1950 bis 2010 aus. Als Maßstab nutzten sie zwei dominierende Wetterlagen: So wird das Wetter in Europa stark von westlichen Winden vom Atlantik geprägt. Hochdruckgebiete im Osten Europas können den Atlantikeinfluss jedoch blockieren. Im Winter führt diese Blockade zu klaren und kalten Tagen, im Sommer zu trockenen und heißen Perioden. Den Beginn des Sommerhalbjahres definierten die Forscher als jenen Zeitpunkt, in dem der kontinentale Einfluss aus dem Osten West- und Mitteleuropa erstmals nicht mehr kühlt, sondern erwärmt. Lag dieser in den 1960er Jahren noch um den 12. April, war es in den vergangen zehn Jahren immer schon zwischen dem 1. und 5. April so weit.

© SZ vom 05.04.2016 / wsa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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