Genetik:Gerne gesalzen

Vorsicht mit dem Salzstreuer: die WHO rät, nicht mehr als fünf Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Zu viel Salz ist schädlich. Viele Menschen essen aber gerne salzig. Der Grund dafür kann auch in den Genen liegen. Eine Studie zeigt: Die Menschen, die bitteren Geschmack intensiver wahrnehmen, nehmen häufiger zu viel Salz zu sich.

Von Felix Hütten

Dass manche Menschen ihr Essen stärker salzen als andere, könnte damit zusammenhängen, dass sie bitteren Geschmack besonders intensiv wahrnehmen und überdecken wollen. Darauf deutet eine auf einer Konferenz der American Heart Association vorgestellte Studie hin. Die Autoren der Untersuchung konnten zeigen, dass Probanden, die aufgrund einer genetischen Besonderheit Bitterstoffe im Essen stärker schmecken als andere, etwa doppelt so häufig das empfohlene Tageslimit für Salz überschreiten als Menschen ohne diese Variante im Erbgut. Auch eine zweite Erklärung ist möglich: Menschen mit dem Bittergen könnten den Geschmack von Salz besonders lecker finden und daher beherzt zum Streuer greifen. Es sei wichtig, den Mechanismus zu verstehen, so die Autoren der Studie, um Patienten vor stark gesalzenem Essen zu schützen. Hoher Salzkonsum gilt als Risikofaktor für Bluthochdruck und Herzinfarkte. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, täglich nicht mehr als fünf Gramm Salz zu konsumieren.

© SZ vom 14.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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