Frage der Woche:Wer war Dezibel?

Watt, Volt, Celsius und Joule kennt jeder als Einheit. Aber welche Persönlichkeiten stecken hinter diesen Bezeichnungen? Und was wird in Mohs gemessen?

Markus C. Schulte von Drach

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Dezibel Diese Einheit für Schalldruck hat ihren Namen, wie wir zugeben müssen, nicht von einem Herrn Dezibel. Sie setzt sich zusammen aus Dezi und bel, wobei diese Silbe auf den Schotten Alexander Graham Bell (1847 - 1922) verweist. Bell war Gehörlosenlehrer, der auf die Idee kam, Töne auf elektrischem Weg zu übermitteln. Am 14. Februar 1876 reichte Bell einen Patentantrag für ein Telefon ein, kurz bevor sein Konkurrent Elisha Gray das gleiche tat. Einen Fernsprechapparat hatte allerdings bereits 1861 Antonio Meucci erfunden, ein US-Erfinder italienischer Abstammung. Als weiterer "Erfinder" des Telefons gilt der Deutsche Philipp Reis.Foto: oh

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Watt Die Einheit der Leistung wird nach dem schottischen Erfinder James Watt (1736 -1819) benannt. Leistung ist die Veränderung der Energie pro Zeit. Ein Watt zum Beispiel ist ein Joule pro Sekunde. Berühmt wurde Watt für seine Verbesserung der Dampfmaschinen, die vor ihm Thomas Newcomen und Denis Papin entwickelt hatten.Foto: oh

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Ampere Nach dem Franzosen André-Marie Ampère (1775 -1836) wurde die Einheit der elektrischen Stromstärke benannt. Der Physikprofessor entdeckte den Zusammenhang zwischen elektrischem Strom und Magnetismus. 1820 bewies er, dass zwei stromführende Leiter sich bei gleicher Fließrichtung anziehen, bei entgegengesetzter Fließrichtung jedoch abstoßen. Er lieferte damit die Grundvoraussetzung für Elektromotoren. Ampère gilt als einer der Begründer der Elektrodynamik.Foto: oh

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Newton Die Einheit der Kraft ist benannt nach Isaac Newton (1642 -1727), dem großen britischen Wissenschaftler. Ein Newton ist die Kraft, die notwendig ist, um einen ruhenden Körper der Masse 1 Kilogramm innerhalb einer Sekunde auf eine Geschwindigkeit von einem Meter pro Sekund zu beschleunigen. Newton tat sich auf vielen Gebieten hervor, er war Physiker, Mathematiker, Astronom, Philosoph und Alchemist. Insbesondere beschäftigte er sich mit der Physik des Lichts und entwickelte die Grundlagen der klassischen Mechanik sowie fast gleichzeitig mit Leibniz die Infinitesimalrechnung.Foto: oh

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Volt Der Italiener Alessandro Volta (1745 -1827), von Napoleon Bonaparte zum Grafen ernannt, entwickelte 1800 die erste echte Batterie: die sogenannte Voltasche Säule. Mit Hilfe von aufeinander geschichteten Kupfer- und Zinkplatten, die durch mit Säure getränktem Stoff getrennt waren, gelang es Volta, Strom zu erzeugen. Volt ist die Maßeinheit für elektrische Spannung.Foto: oh

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Pascal Nach Blaise Pascal (1623 - 1662) wurde eine Einheit des Drucks benannt. Ein Pascal entspricht der Kraft eines Newtons auf ein Quadratmeter Fläche. Der Franzose war nicht nur Mathematiker und Physiker, sondern auch Philosoph und Literat. Besonders hat sich Pascal mit Arbeiten zum Luftdruck hervorgetan. Er beschäftigte sich mit Hydrostatik und stellte das Gesetz der kommunizierenden Röhren auf. Er lieferte mit seiner Arbeit außerdem eine Grundlage für die Entwicklung der Differential- und Integralrechnung von Gottfried Wilhelm Leibniz.Foto: oh

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Grad Celsius Die Einheit für Temperatur ist benannt nach dem schwedischen Gelehrten Anders Celsius (1701 - 1744). Der Astronom stellte 1742 eine Temperatureinteilung vor, bei der der Gefrierpunkt von Wasser bei 0 Grad lag, der Siedepunkt bei 100 Grad. Celsius hoffte, damit eine Skala vorzustellen, mit der sich Temperaturen weltweit vergleichen ließen. Sein Schüler Carl von Linné stellte die Celsius-Skala auf den Kopf, so wie wir sie heute noch benutzen.Foto: oh

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Ohm Der elektrische Widerstand hat die Einheit Ohm und wurde benannt nach dem deutschen Wissenschaftler Georg Simon Ohm (1789 - 1854). Der Physiker entdeckte 1826 das nach ihm benannte Gesetz der Proportionalität zwischen Strom und Spannung in einem elektrischen (ohmschen) Leiter.Foto: oh

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Coulomb Die Einheit der elektrischen Ladung ist nach Charles Augustin de Coulomb (1736 - 1806) benannt. Der französische Physiker und Offizier untersuchte unter anderem die Gesetze der Reibung. Seine größte Leistung war jedoch 1785 die Entdeckung des nach ihm benannten Gesetzes, welches das Verhältnis der elektrischen Kraft zwischen zwei Ladungen und ihrem Abstand beschreibt. Er gab so der Elektrostatik damit ihre Grundlage. Coulomb zog sich nach der Französischen Revolution zurück. Doch Napoleon Bonaparte ernannte ihn zum Generalinspektor des Unterrichtswesens.Foto: oh

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Farad In Farad wird die elektrische Kapazität angegeben, und benannt ist die Einheit nach dem britischen Physiker Michael Faraday (1791 - 1867). Die Ergebnisse von Faradays Experimenten führten zum Beispiel zur Entwicklung des Dynamos und bildeten überhaupt die Grundlage der modernen elektromagnetischen Technologie. Bekannt ist auch der Faradaysche Käfig: Faraday fand heraus, dass das Innere eines von elektrischen Leitern umschlossen Raumes so abgeschirmt ist, dass man sich dort gefahrlos aufhalten kann - selbst wenn der Blitz einschlägt.Foto: oh

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Mohs Die unterschiedliche Härte von Mineralen wird in Mohs gemessen, benannt nach Carl Friedrich Christian Mohs (1773 -1839). Dieser deutsch-österreichische Mineraloge arbeitete ab 1812 am Joanneum in Graz und entwickelte dort seine eigene Härteskala für Gesteine. Während seine Kollegen sich vor allem für die chemische Zusammensetzung interessierte, untersuchte Mohs die physikalischen Eigenschaften. Er rieb Mineralien gegeneinander und untersuchte, mit welchen Gesteinen andere sich ritzen ließen. So konnte er sie entsprechend ihrer Härte anordnen.Foto: oh

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Hertz Die Einheit der Frequenz ist Hertz, wobei ein H einer Schwingung pro Sekunde entspricht. Ihr Namensgeber ist der deutsche Physiker Heinrich Rudolf Hertz (1857 - 1894). Bevor er mit nur 36 Jahren starb, konnte er die elektromagnetische Theorie des Lichts von James Clerk Maxwell bestätigen. Außerdem wies er die Existenz der elektromagnetischen Wellen nach und dass diese sich von einem Sender zu einem Empfänger übertragen lassen. Seine Experimente bildeten die Grundlage für die Entwicklung der drahtlosen Kommunikation.Foto: oh

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Joule James Prescott Joule (1818 -1889) war ein amerikanischer Bierbrauer, den das Herstellen alkoholischer Getränke nicht befriedigte. Er untersuchte die Wärmewirkungen von elektrischem Strom und stellte 1840 das Joulesche Gesetz auf, demzufolge die Wärme proportional ist zum Produkt aus der Stromstärke im Quadrat und dem Widerstand des Stromkreises. 1843 beobachtete er, dass die Temperatur von Wasser sich verändert, wenn man mechanische Energie zuführt. Das so nachgewiesene Wärmeäquivalent, die thermische Energie, wird in der Einheit Joule gemessen. Auch Energie und Arbeit werden in Joule gemessen. Statt Joule spricht man auch von Newtonmeter und Wattsekunde. Fast gleichzeitig mit Joule entdeckte auch der deutsche Robert Mayer die Wärmeäquivalenz.Foto: oh

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Mach Ernst Mach (1838 -1916) wurde als Mitglied der deutschsprachigen Minderheit in Mähren geboren. Er machte sich als Psychologe, Physiker und Philosoph einen Namen und bewies den Dopplereffekt. Darüber hinaus untersuchte er unter anderem anhand von sogenannten Schlierenfotos den Einfluss von Luft auf die Bewegung von Flugkörpern wie Projektilen. Er entdeckte eine frontale Druckwelle beim Überschreiten der Schallgeschwindigkeit, die zu dem Knall beim Durchbrechen der sogenannten Schallmauer führt. Mach 1 ist die Schallgeschwindigkeit, Mach 2 die doppelte Schallgeschwindigkeit.Foto: oh

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Siemens Werner von Siemens (1816 -1892) gab dem elektrischen Leitwert seinen Namen. Diese Einheit sagt, wie gut Strom von einem bestimmten Material geleitet wird. Verdient hat sich von Siemens diese Ehre unter anderem damit, dass er den Dynamo erfand. Seine naturwissenschaftlichen Grundkenntnisse erwarb er als Offizieranwärter an der Berliner Artillerie- und Ingenieurschule. Er baute die erste elektrische Lokomotive und Straßenbahn sowie den ersten elektrischen Fahrstuhl. Siemens gründete eine Firma, aus der das gleichnamige Unternehmen hervorgegangen ist. Er tat sich als relativ sozialer Arbeitgeber hervor.Foto: oh

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Tesla Nicola Tesla (1856 -1943), ein in Kroatien geborener US-Amerikaner, entwickelte Ende der 1870er Jahre die Idee, Energie als Wechselstrom zu übertragen und damit Motoren anzutreiben. Da sein Arbeitgeber Thomas Edison nichts davon hielt, wechselte Tesla zu dessen Konkurrenten George Westinghouse. Tesla ist die Einheit für magnetische Flussdichte.Foto: oh

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Kelvin William Thomson, 1. Baron Kelvin (1824 -1907), war ein vielseitiger Wissenschaftler. Als Professor in Glasgow beschäftigte er sich mit der Elektrizität und der Thermodynamik und führte die nach ihm benannte Kelvin-Skala für thermodynamische Temperatur ein. Kelvin ist die Basiseinheit für Temperaturen und Temperaturdifferenzen. In Deutschland wird daneben noch die Einheit Celsius verwendet. Der absolute Nullpunkt liegt bei 0 Kelvin bzw. minus 273,15 Grad Celsius, der Gefrierpunkt von Wasser bei 273,15 Kelvin bzw. 0 Grad Celsius. Thomson berechnete auch mehrmals das Alter der Erde und kam anfänglich auf 400 Millionen Jahre, schließlich blieben noch 24 Millionen. Für die Entwicklung des Lebens wie es den Erkenntnissen von Charles Darwin zufolge stattgefunden haben sollte, war das ein zu kurzer Zeitraum. Die Fossilfunde und natürlich spätere Erkenntnisse der Naturwissenschaftler widerlegten Lord Kelvins Schätzungen.Foto: oh

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Becquerel Der französische Physiker Antoine Henri Becquerel (1852 -1908) ist Namensgeber der Einheit für Radioaktivität. 1896 entdeckte die radioaktive Strahlung, als er Fotoplatten zusammen mit Uransalzen in einer Schublade verstaute. Die geschwärzten Fotoplatten waren der Beweis für eine unsichtbare Strahlung, die das Salz abgab. 1903 erhielt er zusammen mit dem Ehepaar Marie und Pierre Curie den Nobelpreis für Physik. Ein Becquerel ist die Zahl von Zerfällen pro Sekunde.Foto: oh

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Beaufort Die Einheit der Windstärke wurde nach Francis Beaufort (1774 - 1857) benannt. Der britische Admiral lernte, die Windstärke anhand der Bewegung der Segel zu bestimmen und entwickelte eine entsprechende zwölfstufige Skala - von Windstill bis Orkan.Foto: oh

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Riva-Rocci Der italienische Arzt Scipione Riva-Rocci entwickelte 1896 ein Blutdruck-Messgerät: Ein Fahrradschlauch und ein Quecksilberbarometer. Der Druck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben, nicht in Pascal. Und Messungen des arteriellen Drucks in den großen Schlagadern auf Herzhöhe werden als BD, BP oder eben auch als RR.Foto: dpa

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Grad Oechsle Nicht jedem geläufig ist die nach dem deutschen Christian Ferdinand Oechslel (1774 -1852) benannte und in Grad angegebene Einheit für das Gewicht von Most. Oechsle war Mechaniker und Erfinder und stellte 1836 seine Most- und Weinwaage vor. Zuvor hatten Winzer die Dichte von Traubenmost bzw. den Anteil des gelösten Zuckers mit Hilfe von Senk- und Spindelwaagen gemessen. Da Zucker schwerer ist als Wasser, sinken solche Gewichte entsprechend der Zuckerkonzentration unterschiedlich tief ein. Oechsle versah solche Waagen mit einer Skala, ausgehend vom spezifischen Gewicht von Wasser.Foto: dpa

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