Entstehung von Galaxien:Schon als Baby blau

Etwas massereicher als die Milchstraße, aber sonst recht ähnlich: die Galaxie Andromeda. (Foto: Nasa/JPL/AFP)

Erst flach und blau, dann dick und rot: Galaxien wie die Milchstraße durchlaufen ein festes Entwicklungsprogramm.

Von Marlene Weiß

Galaxien wie die Milchstraße, zu der das Sonnensystem gehört, durchlaufen offenbar ein festes Entwicklungsprogramm: Anfangs sind sie flach, blau und produzieren schnell Sterne, später werden sie ruhiger, dicker und röter.

Das schließen Forscher um Casey Papovich von der Texas A&M University aus einer der bisher größten Untersuchungen zweier Gruppen von Milchstraßen-ähnlichen Galaxien: solchen mit etwa der Masse der Milchstraße und etwas größeren mit etwa der Masse der Nachbar-Galaxie Andromeda ( The Astrophysical Journal).

Da von der Milchstraße keine Babyfotos existieren, greifen Forscher auf solche Studien zurück. Für den aktuellen Artikel wurden fast 2000 Aufnahmen von Teleskopen im All und auf der Erde ausgewertet. Je weiter entfernt die Objekte, desto älter sind wegen der Reisezeit des Lichts die Bilder. Teils zeigen sie Galaxien sogar so, wie sie vor zehn Milliarden Jahren aussahen, als sie noch am Anfang ihrer Entwicklung standen.

Die war offenbar bei allen ähnlich, wobei Galaxien in der Andromeda-Gruppe stets etwas frühreif waren. In Galaxien der Milchstraßen-Gruppe entstanden die meisten Sterne in den ersten fünf Milliarden Jahren. Die Sonne, die nach gut acht Milliarden Jahren aufleuchtete, war demnach ein Nachzügler.

© SZ vom 13.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: