Colin Pillinger:Britischer Mars-Pionier gestorben

Colin Pillinger im Jahr 2003 mit einem Modell des Landemoduls Beagle 2 (Foto: Getty Images)

Die Mars-Sonde Beagle 2 war maßgeblich das Werk von Colin Pillinger. Viele Studenten und Kollegen inspirierte der Wissenschaftler mit seinem Enthusiasmus für das Weltall. Diese Woche ist der Planetenforscher gestorben.

Der britische Planetenwissenschaftler wurde 70 Jahre alt. Wie die BBC unter Berufung auf die Familie des Astronomen berichtete, erlitt Pillinger in seinem Haus in Cambridge eine schwere Hirnblutung und fiel in ein Koma. Im Universitätsklinikum der Universität Cambridge sei Pillinger dann an den Folgen gestorben. Sein Tod sei "erschütternd und unfassbar", teilte Pillingers Familie in einem schriftlichen Statement mit.

Pillinger erlangte besonders 2003 Bekanntheit durch seine Arbeit an der Mars Express Mission der Europäischen Weltraumagentur Esa. Seine Arbeitsgruppe entwickelte das Landemodul Beagle 2, das auf dem Mars aufsetzen sollte, um nach Spuren von Leben zu suchen. Kurz vor der geplanten Landung im Dezember des Jahres brach der Kontakt zu dem Gefährt jedoch ab, die Mission scheiterte.

2005 diagnostizierten Ärzte Multiple Sklerose bei dem als enthusiastisch und tatenfroh beschriebenen Wissenschaftler. In einem Interview sagte er später, die Krankheit werde seine Anstrengungen, den Mars zu erforschen, nicht mindern. Seine Karriere hatte der promovierte Chemiker bei der Nasa begonnen. Für die Amerikaner untersuchte er Gesteinsproben des Mondes, die Apollo-Astronauten mit zur Erde gebracht hatten.

Im Netz trauerten Kollegen und Fans um den Wissenschaftler. Er habe "junge Menschen inspiriert, große Träume zu träumen", sagte David Parker von der britischen Weltraumagentur der BBC.

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