Harris Georgiades im Interview:"Ich hatte mir noch mehr versprochen"

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Harris Georgiades, Finanzminister von Zypern, hat sein Land aus der Schuldenkrise geführt. Nun liegt eine noch größere Herausforderung vor der Insel. (Foto: Peter Roggenthin)

Zyperns Finanzminister Harris Georgiades erklärt, warum sein Land aus der Krise gekommen ist, Griechenland aber nicht: Regierung und Regierte sollten sich künftig stärker an Logik orientieren.

Interview von Mike Szymanski

Harris Georgiades scheint nur zu glauben, was er schriftlich vorliegen hat. Das gilt selbst für seine eigenen Erfolge. Also springt er wieder und wieder aus seinem Ledersessel auf und eilt zum Schreibtisch, Zettel mit Grafiken holen. In nur einem Jahr nach Ausbruch der Schuldenkrise hat der Finanzminister Zyperns das Haushaltsdefizit auf null zurückgefahren. "Schauen Sie", sagt er in Nikosia und zeigt auf blaue Schulden-Balken, die beginnend mit dem Jahr 2014 immer mehr verschwinden. Im Jahr 2013 war Zypern kollabiert, musste mit EU-Milliarden gerettet werden. Sparer bezahlten mit einem Teil ihrer Einlagen die Sanierung. Ein Novum. Und ein Schock. Jetzt benötigt die Insel den EU-Rettungsschirm nicht mehr. Die Zypern-Rettung scheint geglückt. Das ist auch der Triumph des 44-jährigen Wirtschaftswissenschaftlers. Im Gespräch erklärt er, warum es manchmal wichtig ist, einfach zu handeln - anstatt immer nur zu verhandeln.

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