Volkswagen:VW erklärt Affäre um CO₂-Manipulationen für beendet - Ministerium widerspricht

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  • Volkswagen meldet, dass statt 800 000 nur 36 000 Autos von manipulierten Kohlendioxid-Werten betroffen seien.
  • Das Bundesverkehrsministerium sagt dagegen, das seien lediglich interne Messungen bei VW - die offiziellen Tests würden "auch jetzt weiter in vollem Umfang durchgeführt".

Wie schmutzig sind die Abgase von Volkswagen-Autos wirklich - und wie hoch ist ihr Verbrauch? Diese Fragen beschäftigen Konzern, Behörden und Verbraucher, nachdem VW Anfang November zugegeben hatte, bei der Typ-Zulassung zahlreicher Modelle zu niedrige Werte beim Ausstoß von Kohlendioxid (CO₂) angegeben zu haben. Auch Angaben über den Benzinverbrauch sollen nicht gestimmt haben.

Alles halb so schlimm, heißt es nun aber aus Wolfsburg. Nach "umfassenden internen Prüfungen und Messkontrollen" habe sich herausgestellt, dass "fast alle" der unter Verdacht geratenen Modelle "doch den ursprünglich festgestellten CO₂-Werten entsprechen", teilte Volkswagen in einer Börsen-Pflichtmeldung mit. Statt 800 000 Fahrzeugen, wie bislang vom Konzern vermutet, sollen nur noch etwa 36 000 betroffen sein. Die finanzielle Belastung von zwei Milliarden Euro, mit der VW aufgrund der CO₂-Affäre kalkuliert hatte, bestätige sich nun auch nicht. Lediglich bei neun Modellvarianten der Marke Volkswagen seien "leichte Abweichungen" festgestellt worden.

Ministerium spricht von "Ergebnis der Innenrevision bei VW"

Volkswagen hatte sich in seiner Mitteilung darauf bezogen, dass erneute Prüfungen durch Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), Verkehrsministerium und den Konzern diese Ergebnisse geliefert hatten. Am Nachmittag kam aus Berlin allerdings eine relativierende Stellungnahme: Es handle sich lediglich um das Ergebnis interner Messungen bei VW, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums.

Die Messungen, die nach Bekanntwerden der Unregelmäßigkeiten im November vom KBA angeordnet wurden, liefen noch. "Das wird auch jetzt weiter in vollem Umfang durchgeführt", sagte der Sprecher - ungeachtet der aktuellen Bewertungen des Konzerns. Wenn VW nun mit neuen Zahlen an die Öffentlichkeit gehe, "ist das das Ergebnis der Innenrevision bei VW, der internen Untersuchungen des Volkswagen-Konzerns". Das KBA war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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