Zum Jahreswechsel bietet die Deutsche Bahn WLAN für alle Passagiere der ICE-Züge an. Fahrgäste könnten ab Januar bis zu 200 Megabyte an Daten pro Fahrt und Gerät nutzen, kündigte Fernverkehrschefin Birgit Bohle an. Danach wird die Geschwindigkeit jedoch gedrosselt. Zudem weist das Netz Lücken auf: 15 Prozent aller Streckenabschnitte haben für das Surfen eine zu geringe Abdeckung. Vor allem im ländlichen Bereich gebe es bei den drei Netzanbietern noch Probleme. Für Kunden der 1. Klasse ist das Datenvolumen nicht begrenzt. Die neue WLAN-Technik nutzt anders als bisher alle Mobilfunknetze an den Bahnstrecken und kann deren Kapazitäten bündeln. Mit dem Volumen von 200 Megabyte lassen sich bei einer mehrstündigen Fahrt problemlos E-Mails senden und Anhänge empfangen. Man kann chatten und Seiten im Internet aufrufen. Wer sich allerdings Videos ansieht, hat das Limit schon nach einigen Minuten erreicht. Zudem wird das Tempo der Internetverbindung davon abhängen, wie voll der Zug ist, da sich die Fahrgäste das verfügbare Datenvolumen teilen. Die Bahn bietet deshalb künftig ein eigenes, netzunabhängiges Unterhaltungsprogramm an. Kostenlos sollen Fahrgäste per Computer oder Handy auf Filme und Serien zugreifen und weitere Angebote und Digitalausgaben von Zeitungen kaufen können.
Der Einbau der neuen Technik ist in 90 Prozent der 250 ICE-Züge abgeschlossen. Umgerüstete Züge sind an einem WLAN-Logo zu erkennen. Für 2017 prüft die Bahn die Einführung eines schnelleren Zugangs gegen Bezahlung. Die Bahn hofft zudem darauf, dass die Netzanbieter ihrer Verpflichtung nachkommen, bis Ende 2018 den Empfang auch entlang von Bahnstrecken zu verbessern. Die Bundesnetzagentur müsse dies überprüfen, heißt es aus dem Konzern.