US-Notenbank Fed:Geld ohne Ende

Die US-Notenbank sperrt ihre wichtigste Waffe in den Schrank: Die Zinsen sollen bis Ende 2014 nicht mehr angehoben werden, deutet die Fed an. Es ist Anstiftung zur Sorglosigkeit: Banken und Anleger wissen, dass das Geld auf lange Zeit billig bleiben wird.

In den Vereinigten Staaten hat die Notenbank eine Zwitterrolle: Sie soll sich nicht nur um die Stabilität des Dollar kümmern, sondern auch um das große Ganze, also das Wirtschaftswachstum und um den Arbeitsmarkt. Derzeit allerdings scheint es nur noch um die Konjunktur zu gehen - die mögliche Inflation spielt offenbar keine Rolle mehr.

Die US-Notenbank Fed auf ihrer Sitzung am Mittwoch Zinserhöhungen vor Ende 2014 nahezu ausgeschlossen. (Foto: dpa)

Jedenfalls hat Fed auf ihrer Sitzung am Mittwoch Zinserhöhungen vor Ende 2014 nahezu ausgeschlossen. Es sei unwahrscheinlich, dass die Leitzinsen vorher angehoben würden, heißt es in einer Erklärung. Bisher hatte die Notenbank lediglich angedeutet, die Leitzinsen bis Mitte 2013 stabil zu halten. Schon seit drei Jahren verharren sie auf einem Rekordtief bei nahe null Prozent.

Details zu ihrer Geldpolitik wird die US-Notenbank demnächst in ihrem Vierteljahresbericht veröffentlichen. Darin sollte zum ersten Mal ein Zeitpunkt genannt werden, zu dem mit einer Erhöhung des Leitzinses gerechnet werden kann.

In der Erklärung vom Mittwoch ging es auch um die europäische Schuldenkrise und ihre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Der Wirtschaft gehe es etwas besser, hieß es. Die Unternehmen stellten mehr Mitarbeiter ein, die Börse lege zu, und die Fabriken seien ausgelastet.

Eine Rezession in Europa werde jedoch wahrscheinlich die Weltwirtschaft nach unten ziehen. Sollten die Lohnerhöhungen in den USA noch ein Jahr lang niedrig ausfallen, könnten die Konsumenten gezwungen sein, Ausgaben aufzuschieben, was auch das Wachstum schwächen würde, hieß es weiter.

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