Skyroam:Mobiler Router für Weltenbummler ohne Wlan

Lesezeit: 1 min

Skyroam hat einen Mobilfunk-Router entwickelt, der unterwegs schnellen Netzzugang ermöglichen soll. Das funktioniert wegen des schlechten Netzausbaus aber nur bedingt.

Von Helmut Martin-Jung

Verbindungspille: Überall, wo es eine ausreichende Mobilfunkversorgung gibt, soll einen Solis ins Netz bringen. (Foto: PR)

Der Handlungsreisende von heute ist nichts ohne eine Internetverbindung. Die aber gibt es erstens nicht überall, zweitens ist sie oft kostenpflichtig, und man muss sich dafür anmelden. In Hotels ist das Wlan oft nicht schnell genug oder die Verbindung wackelig.

Für alle diese Fälle hat Skyroam den kleinen Wlan-Router Solis entwickelt. Er besitzt eine sogenannte V-Sim-Karte, was bedeutet, dass er nahezu überall dort ins Internet kommt, wo es eine Mobilfunkversorgung mit Datenübertragung gibt. Mit gut 200 Partnern hat der Hersteller Skyroam Abkommen getroffen, durch die diese per 4G/LTE, also die derzeit schnellste Mobilfunktechnik, ins Internet kommen. Die Kunden brauchen sich nicht mit diesen Anbietern herumschlagen, sie müssen lediglich einen Tagespass kaufen, der zwischen acht und neun Euro kostet.

Fünf Geräte gleichzeitig

Bis zu fünf Geräte können sich gleichzeitig am Solis anmelden. Groß Video gucken und andere datenintensive Tätigkeiten vermeidet man aber lieber, denn nach 500 Megabyte wird der Zugang gedrosselt - ähnlich wie bei Smartphones, wenn das bezahlte Datenvolumen erreicht ist.

Der kleine Router enthält einen Akku, der nicht bloß das Gerät selbst versorgt, sondern auch andere, etwa ein Handy. Auch wenn also eine Konferenz im Garten stattfinden soll, muss der Mini-Router eigentlich nicht passen.

Allerdings erwies sich bei unseren Versuchen die Inbetriebnahme als etwas kompliziert. Sie, wie überhaupt die Nutzung des Geräts hängt davon ab, wie gut das Mobilfunknetz ausgebaut ist. Oft gab es gar keine Verbindung oder aber sie war sehr langsam. Das aber ist aber zumindest teilweise ein Problem des Netzausbaus und kann nicht dem Gerät angelastet werden.

Gegen den Mini-Router in Form einer Bonbon-Dose könnte man auch einwenden, dass sich ja auch mit einem Smartphone ein Wlan aufspannen lässt - ein sogenannter persönlicher Hotspot. Dazu allerdings braucht es erst einmal eine Sim-Karte, mit der das zu erträglichen Kosten möglich ist. Innerhalb der EU ist das inzwischen kein Problem mehr, allerdings kann es schon in der Schweiz richtig teuer werden. Und auf anderen Kontinenten entstünden mit einer deutschen Sim-Karte horrende Kosten. Der Mini-Router bietet sich deshalb vor allem für Vielreisende an, die in gut mit Mobilfunk versorgten Gegenden unterwegs sind.

© SZ vom 11.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Internet of Things
:"Das Internet wird gerade mit unsicheren Geräten verseucht"

Kriminelle können mit Routern, Webcams und Toastern fast jede Webseite lahmlegen. Ein IT-Experte glaubt: Der nächste große Angriff ist nur eine Frage der Zeit.

Interview von Hakan Tanriverdi

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: