Der TV-Konzern Pro Sieben Sat.1 hat im zweiten Quartal weniger umgesetzt und weniger verdient. Die ohnehinn bestehenden Probleme beim Verkauf von Werbezeiten in Deutschland wurden durch die Konkurrenz der Fußball-EM noch verschärft.
Analsysten im Zwiespalt
Der Konzern will nun durch Effizienzsteigerungen in diesem Jahr zusätzlich 70 Millionen Euro einsparen und so den operativen Gewinn stabil halten. Während der Umsatz zwischen April und Juni um vier Prozent auf 801,9 Millionen Euro sank, reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 16,6 Prozent auf 203,7 Millionen Euro. Diese Proforma-Zahl enthält bereits die Ergebnisse der Mitte 2007 übernommenen europäischen Sendergruppe SBS.
Analysten zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis . "Die reinen Zahlen sind in Ordnung", sagte ein Händler und auch der Umsatz sei etwas besser ausgefallen als erwartet. Negeativ wurden hingegen die Äußerungen zu den Zielen für das Ebitda aufgenommen.
Der Konzern hatte für das Gesamtjahr 2008 einen operativen Gewinn auf dem vergleichbaren Vorjahresniveau angekündigt. "Wir müssen jedoch klar sagen, dass dieses Ergebnisziel mit Unsicherheiten behaftet ist", sagte Noch-Vorstandschef Guillaume de Posch. Die Entwicklung im Werbemarkt sei schlecht vorhersehbar.
Seit vergangener Woche hat Pro Sieben einen neuen Großaktionär. Der niederländische Medienkonzern Telegraaf Media Groep(TMG) übernahm zwölf Prozent der Stimmrechte von den Gesellschaftern Kohlberg Kravis Roberts & Co (KKR) und Permira. In Frankfurt startete die Pro-Sieben-Aktie am Mittwochmorgen mit Verlusten.