Schlechte Arbeitsbedinungen:Apple-Mitarbeiter in Frankfurt wollen Betriebsrat gründen

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Miese Bezahlung, Stress und Lärm: Die Beschäftigten in den deutschen Apple-Stores klagen über schlechte Arbeitsbedingungen. In Frankfurt bilden die Angestellten jetzt einen Betriebsrat - aus Sicht der Gewerkschaft ein entscheidender Schritt für die Belegschaft in ganz Deutschland. Für das Design einer Schweizer Bahnhofsuhr zahlt Apple ein paar Millionen Euro.

Die Mitarbeiter des Apple-Stores in Frankfurt am Main (Archivbild) gründen einen Betriebsrat. (Foto: dapd)

"Das Leben schöner machen", lautet das Motto, mit dem die Angestellten in den deutschen Apple-Stores iPhones und iPads an den Kunden bringen sollen. Mit ihrem eigenen Arbeitsleben sind nicht alle zufrieden. Die Belegschaft des Apple-Stores in Frankfurt am Main wird nun einen Betriebsrat bilden, wie der Spiegel berichtet. Im Dezember sollen die Wahlen stattfinden. Die Gründung der zweiten Arbeitnehmervertretung aut Verdi ist damit der Weg zu einem Gesamtbetriebsrat für Apple Retail Germany frei.

Bislang gibt es zehn Apple-Stores in Deutschland, in Kürze soll ein weiterer auf dem Berliner Kurfürstendamm eröffnen. Schon im Januar hatten die Beschäftigten in München einen Betriebsrat gegründet.

Die Angestellten beklagen Missstände hinter den Hochglanzfassaden der Geschäfte: Sie beschweren sich über miese Bezahlung, Lärm und Dauerstress. Zudem herrsche eine "Diktatur der guten Laune", schreibt der Spiegel.

Einen Aufstand der Mitarbeiter muss das Unternehmen aber wohl nicht fürchten. "Viele Probleme lassen sich mit internen Verhandlungen und ohne Druck der Öffentlichkeit besser lösen", sagte die Chefin des Müncher Betriebsrats dem Magazin.

Einen anderen Konflikt hat Apple gelöst: Der Patentstreit mit dem Smartphone-Spezialist HTC wurde beigelegt. Es sei eine Vereinbarung auf zehn Jahre abgeschlossen worden, teilten die Unternehmen mit. Sie umfasse nicht nur bisherige, sondern auch künftige Patente. Die gegenseitigen Klagen werden fallengelassen. Weitere Bedingungen des Deals wurden zunächst nicht bekannt. Der Streit war Teil des Patentkriegs zwischen Apple und Herstellern von Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android.

Die Apple-Uhr auf dem iPad - Geld für SBB. (Foto: AFP)

Teuer wird für es für Apple dafür im Streit mit einem anderen Unternehmen: Der US-Konzern zahlt dem Schweizer Bahnkonzern SBB einem Bericht der Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger zufolge etwa 20 Millionen Franken (rund 16,6 Mio Euro) für die Nutzung des berühmten Bahnhofsuhren-Designs. Apple war vorgeworfen worden, in der neuen Software für sein iPad-Tablet das Design der legendären SBB Bahnhofsuhr ohne Erlaubnis übernommen zu haben.

Die Unternehmen hatten sich im Oktober auf eine Lizenz verständigt. Damals wurden aber keine finanziellen Details zu dem Deal genannt. Die Bahnhofsuhr war 1944 von dem Ingenieur und Gestalter Hans Hilfiker für die SBB entworfen worden. Besonderes Merkmal des sogenannten Kellenzifferblattes ist der markante rote Sekundenzeiger, der die Form einer Signalkelle hat.

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