RWE baut neue Gesellschaft auf:Effiziente Tochter

RWE baut auf Energieeffizienz: Nach SZ-Informationen gründet der Konzern dafür eine eigene Tochtergesellschaft - und setzt einen gut verdrahteten Manager an die Spitze.

Michael Bauchmüller

Der Essener Energiekonzern RWE will ein neues Tochterunternehmen aufbauen. Wie die Süddeutsche Zeitung aus Branchenkreisen erfuhr, soll sich die Tochter künftig um das Geschäft mit der Energieeffizienz kümmern. Den Informationen zufolge soll Stephan Kohler der Geschäftsführer der neuen Sparte werden.

(Foto: Foto: ddp)

Kohler ist Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena), einer halbstaatlichen Einrichtung zur Förderung der Energieeffizienz. Weder RWE noch Kohler bestätigten die Information. Kohler selbst weilte im Ausland. Erst kürzlich war sein Vertrag bei der Dena verlängert worden.

Kohler, dem enge Verbindungen insbesondere zum SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier nachgesagt werden, hatte die Dena mit aufgebaut. Zuletzt hatte er sich mit einer Studie über mögliche Versorgungsengpässe beim Strom Feinde selbst in der Bundesregierung gemacht. Die Studie war von den vier großen Energiekonzernen finanziert worden und kam zu dem Schluss, die Versorgung sei spätestens von 2012 an unsicher, sollten nicht ausreichend neue Großkraftwerke errichtet werden.

Begehrtes Geschäftsfeld

Den Informationen zufolge soll das neue Tochterunternehmen der RWE-Tochter Innogy ähneln. In ihr hat der Konzern seine Geschäfte mit erneuerbarer Energie gebündelt. Neben dem Ausbau von Öko-Energien zählt die Förderung der Energieeffizienz zu den zentralen Feldern der Klima- und Energiepolitik des Bundes. Zunehmend entdecken Unternehmen dies als Geschäftsfeld. Stromkonzerne würden demnach künftig nicht nur Strom verkaufen, sondern auch Angebote, die Haushalten und Industrie helfen, möglichst effizient damit umzugehen.

RWE wollte den Aufbau der neuen Sparte weder bestätigen noch dementieren. "Für RWE spielt Energieeffizienz eine wichtige Rolle", sagte ein Sprecher lediglich. Dies solle ausgebaut werden. "Die Gründung einer eigenen Gesellschaft ist dafür eine Möglichkeit."

© SZ vom 21.10.2008/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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