Porsche:Unter Manipulationsverdacht

Womöglich hat auch der Sportwagenbauer Autos mit einer illegalen Abgasregulierung ausgestattet. Darauf weisen zumindest Untersuchungen des TÜV Nord hin, heißt es im Spiegel.

Von Max Hägler, München

Womöglich hat auch der Sportwagenbauer Porsche Autos mit einer illegalen Abgasregulierung ausgestattet. Untersuchungen des TÜV Nord zeigten, dass Cayenne-Modelle mit Diesel-Motoren im Straßenbetrieb weit mehr Stickoxid ausstoßen als auf dem Prüfstand, heißt es im Spiegel. "Die bei diesem Test gemessenen Abgaswerte liegen über dem für die Typenzulassung geltenden Grenzwert", wird ein TÜV-Ingenieur zitiert; für die Prüfung war der Wagen unter anderem teils hochgebockt worden, um eine Straßenfahrt zu simulieren. Der Sportwagen-Bauer erklärte am Wochenende, man habe die Messungen sogleich nachgestellt, jedoch keine gesetzeswidrig erhöhten Werte gemessen. Man werde das Gespräch mit dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) suchen, um gegebenenfalls Fragen zu diskutieren.

Verbaut worden ist in dem getesteten Porsche ein Audi-Motor (V6 TDI, Euro 6). Das KBA hatte erst vor wenigen Tagen bei der Konzernschwester Audi illegale Abschalteinrichtungen entdeckt. Um die 24 000 Oberklasse-Wagen der Modelle Audi A8 und A7 mit V6- und V8-Dieselmotoren stoßen demnach zu viele Stickoxide aus. Damit weitete sich der Dieselskandal beim VW-Konzern erneut aus. Wie es aus dem Konzern heißt, passen die Auffälligkeiten bei Porsche technisch zu diesen Fällen.

© SZ vom 12.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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