Porsche:Das Gewinnmonster aus Zuffenhausen

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Porsche pompös: Der Luxusautobauer macht mehr Gewinn als Umsatz - dank der VW-Beteiligung. Konzernchef Wiedeking kassiert und kassiert.

Keiner kann wie Wendelin Wiedeking: Der Chef von Porsche verdiente im Jahr 2007 mehr als 70 Millionen Euro und war damit der bestbezahlte Konzernchefs des europäischen Aktienindexes EuroStoxx50. Diese Spitzenposition dürfte er auch im laufenden Jahr behalten, richten sich doch die Einkünfte auch nach erreichten Gewinnen.

Zugmaschine: Frontansicht des Porsche Cayenne (Foto: Foto: AP)

Und hier hat Porsche hat - dank Finanztransaktionen und infolge des steigenden Börsenkurses seiner Tochterfirma Volkswagen - in dem zu Ende gehenden Geschäftsjahr mehr Gewinn als Umsatz erwirtschaftet. Das berichtet der Spiegel mit Bezug auf Porsche-Manager und Autoanalyst Arndt Ellinghorst von der Credit Suisse. Danach werde ein Umsatz von 8,6 Milliarden Euro erwartet - und ein Gewinn von mehr als elf Milliarden. Ein Porsche-Sprecher verwies am Samstag in Stuttgart darauf, dass die Zahlen für das Ende Juli auslaufende Geschäftsjahr 2007/08 erst im Herbst veröffentlicht würden.

Dass der Gewinn den Umsatz übersteigt, kommt bei einer Firma selten vor. Mit dem Verkauf seiner Sport- und Geländewagen dürfte Porsche nach Schätzungen auch nur 1,2 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaften. Dann aber gibt es ja noch das dicke Aktienpaket an VW in Wolfsburg mit 31 Prozent am Gesamtkapital. Das wurde neu bewertet und bringt rund 5,9 Milliarden Euro - also viermal so viel wie das Verkaufen von Porsche-Karossen. Die börsennotierte Familienfirma aus Zuffenhausen tritt erneut als sehr erfolgreiche Kapitalbeteiligungsgesellschaft auf.

Mit Aktienoptionen werde Porsche 3,5 Milliarden Euro im Ende Juli ablaufenden Geschäftsjahr 2007/2008 verdient haben, berichtete der Spiegel. Dividenden und die Zurechnung von Gewinnen von VW brächten über 900 Millionen Euro. Porsche steht bei VW vor der Übernahme der Mehrheit, nachdem die EU in der vergangenen Woche dafür grünes Licht gegeben hatte. Bereits im Geschäftsjahr 2006/07 hatte der Gewinn mit 5,86 Milliarden Euro vor Steuern bei 79 Prozent des Umsatzes gelegen.

Und Wendelin Wiedeking? Experten würden sich nicht wundern, wenn er diesmal mehr als 100 Millionen Euro verdient. Das wiederum ist weit mehr, als die meisten deutschen mittelständischen Betriebe umsetzen.

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