Österreich:Abgesandelt

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Szene aus der Wiener Innenstadt im November 2015: In Österreich werden Bettler auch "Sandler" genannt. Mancher hält die ganze Wirtschaft für "abgesandelt". (Foto: Heinz-Peter Bader/Reuters)

Österreich galt vor zehn Jahren noch als das "bessere Deutschland". Inzwischen ist es wirtschaftlich weit zurückgefallen. Schuld ist die Kultur von Klientelpolitik und Reformfeindlichkeit.

Von Cathrin Kahlweit, Wien

Das Wort steht in Österreich für abgewirtschaftet, abgerutscht, abgesackt. Der Standort sei "abgesandelt", hatte Christoph Leitl, Chef der einflussreichen Wirtschaftskammer, mitten im Wahlkampf vor zweieinhalb Jahren den Großkoalitionären von SPÖ und ÖVP vorgeworfen. Und die Wunde, die er schlug, ist immer noch nicht verheilt. Wo es um das Begriffspaar Österreich und Wirtschaft geht, wird bis heute entweder konstatiert, das Land sei "ein bisschen abgesandelt" oder aber "abgesandelt und trotzdem erfolgreich".

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