Monatsbericht der EZB:Die Krise taut auf

Die EZB rechnet mit einem absehbaren Stabilisierung der Konjunktur - einen schnellen Aufschwung erwartet sie jedoch nicht.

Die derzeitige Wirtschaftskrise könnte nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) früher enden als erwartet. Zwar habe sich die Konjunktur im Euro-Raum im ersten Quartal 2009 "wesentlich stärker" eingetrübt als im März angenommen.

Harmonische Stimmung am Hamburger Hafen: Nach Schätzungen der EZB könnte sich die Wirtschaft in Deutschland und anderen EU-Staaten schneller erholen als erwartet. (Foto: Foto: AP)

Dennoch sieht die Notenbank erste Hinweise auf ein Ende der schwersten Wirtschafts-und Finanzkrise seit den 1930er Jahren: "Zuletzt waren in Umfragedaten erste Anzeichen einer Stabilisierung zu erkennen, wenngleich auf sehr niedrigem Niveau", schreibt die EZB in ihrem Monatsbericht Mai. Es gebe eine zunehmende Zahl positiver Signale, die darauf hindeuteten, dass sich die Konjunktur stabilisiere.

Erholung früher möglich

Deshalb sei eine Erholung eventuell früher möglich, sagte EZB-Vizepräsident Lucas Papademos am Rande einer Konferenz der Österreichischen Nationalbank in Wien. Die EZB hatte ihren Leitzins vergangene Woche im Kampf gegen die schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten auf ein Prozent gekappt und überraschenderweise weitere Zinssenkungen in den kommenden Monaten nicht völlig ausgeschlossen.

Papademos sagte, es sei notwendig, die eingeleiteten Maßnahmen, Zinssenkungen und Liquiditätsspritzen sowie den kürzlich angekündigten Ankauf von Pfandbriefen bei einer Erholung der Konjunktur wieder zurückzufahren. Richtschnur aller Entscheidungen werde die Sorge um die Preisstabilität in der Währungsunion sein.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/kaf/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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