Mode:Couture-Marke Lanvin wird chinesisch

Der chinesische Mischkonzern Fosun übernimmt die Mehrheit an dem traditionsreichen französischen Modehaus. Lanvin wurde 1889 gegründet und gilt als die älteste noch bestehende Couture-Marke Frankreichs.

Der chinesische Mischkonzern Fosun übernimmt die Mehrheit am traditionsreichen französischen Modehaus Lanvin. Das teilten die Unternehmen am Donnerstag mit. Das Luxuslabel Lanvin gehört seit 2001 mehrheitlich einer Geschäftsfrau aus Taiwan und steckte zuletzt in Turbulenzen. Innerhalb von zwei Jahren hatte es zweimal seinen Kreativchef ausgewechselt. Fosun könne Lanvin mit seinen weltweiten Ressourcen Mehrwert bringen, sagte die Chefin der Fosun-Mode-Sparte, Joann Cheng. Sie verwies darauf, dass besonders China für das Wachstum im Luxusmarkt wichtig werde. Die Fosun-Managerin versicherte, Lanvin bleibe der "außergewöhnlichen Qualität der in Frankreich und Italien hergestellten Produkte" verpflichtet.

Lanvin wurde 1889 von Jeanne Lanvin gegründet und ist nach eigenen Angaben die älteste noch bestehende Couture-Marke Frankreichs. Die bisherigen Eigentümer bleiben mit einem Minderheitsanteil beteiligt. Was Fosun für die Mehrheit an Lanvin zahlt, wurde nicht mitgeteilt. 2016 war der Umsatz des Modehauses um 22,5 Prozent auf 162,7 Millionen Euro gefallen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 18,3 Millionen Euro. Über die aktuelle Finanzlage des Unternehmens ist nichts bekannt.

Der israelische Designer Alber Elbaz hatte Lanvin 2015 nach 14 Jahren überraschend verlassen, für seine Nachfolgerin Bouchra Jarrar war schon nach zwei Kollektionen Schluss. Aktueller Kreativchef ist Olivier Lapidus, der im September bei den Modeschauen in Paris seine Debüt-Show für Lanvin zeigte.

© SZ vom 23.02.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: