Milliardenbetrug:US-Investor Stanford schuldig gesprochen

Mit einem Pyramidensystem hat er Tausende Anleger um ihr Erspartes gebracht. Jetzt hat eine Jury in Houston Allen Stanford schuldig gesprochen. Ihm droht eine langjährige Haftstrafe. Der Fall erinnert an die Machenschaften von Finanzjongleur Madoff.

Der US-Investor Allen Stanford ist wegen milliardenschweren Anlagebetrugs schuldig gesprochen worden. Eine Jury in Houston im US-Bundesstaat Texas sah es am Dienstag als erwiesen an, dass Stanford Anleger durch ein Pyramidensystem um sieben Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro) betrogen hat.

Daumen hoch - dabei muss sich Investor Allen Stanford auf eine lange Haftstrafe einstellen. Ein US-Gericht hat den61-jährigen in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen. (Foto: Bloomberg)

Dem 61-Jährigen wurde vorgeworfen, er habe Investoren mit vermeintlich sicheren Festgeldanlagen zu ungewöhnlich hohen Zinssätzen von bis zu zehn Prozent gelockt. Auf dem Papier mehrte sich das Vermögen der Anleger auch stetig. Die Jury folgte nach langen Beratungen der Auffassung der Staatsanwaltschaft - die sah es als erwiesen an, dass Stanford große Teile des Geldes für sich abzweigte, um in Saus und Braus leben zu können. Überdies steckte er demnach hohe Summen in riskante Immobiliengeschäfte.

Der Texaner, der mit seiner auf der Karibikinsel Antigua angesiedelten Firma mehr als 30.000 Investoren aus über einhundert Ländern um ihr Geld gebracht haben soll, hatte auf nicht schuldig plädiert. Seine Verteidigung kündigte an, den Schuldspruch anzufechten.

Stanford war im Februar 2009 festgenommen worden und verbrachte wegen Fluchtgefahr die vergangenen drei Jahre im Gefängnis. Die Geschworenen erklärten ihn nun in 13 von 14 Anklagepunkten für schuldig, darunter Betrug, Verschwörung, Geldwäsche und Behinderung der Justiz. Auf jeden der Anklagepunkte stehen Höchststrafen von bis zu 20 Jahren Haft. Das genaue Strafmaß wird noch verkündet werden.

Der Fall ähnelt dem 50-Milliarden-Dollar-Betrug des New Yorker Finanzjongleurs Bernard Madoff, der im Sommer 2009 zu 150 Jahren Haft verurteilt worden war.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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