Lebensmittelbranche:Millionenstrafen wegen illegaler Preisabsprachen

Lebensmittel, Drogerieartikel, Tierfutter: Das Kartellamt verhängt hohe Strafen gegen Produzenten und Handelsunternehmen. Sie sollen Ladenpreise abgesprochen haben.

Das Bundeskartellamt hat wegen illegaler Preisabsprachen knapp 152 Millionen Euro an Bußgeld gegen Handelskonzerne und Markenartikelhersteller verhängt. Händler und Hersteller hätten zu Lasten der Endverbraucher Vereinbarungen über die Ladenpreise getroffen, erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt. Das seien klare Kartellrechtsverstöße.

Bestraft wurden die Konzerne Edeka, Rewe, Kaufland, Metro, Aldi sowie die Tierfutter-Ketten Fressnapf und "Das Futterhaus". Bei den Herstellern mussten Haribo, Ritter und die Hersteller von Körperpflegeprodukten Johnson & Johnson sowie Dr. Kurt Wolff zahlen. Alle Verfahren seien einvernehmlich mit den betroffenen Unternehmen beendet worden, teilte das Bundeskartellamt mit.

Absprachen zwischen Produzenten und Händlern

Die neue Serie von Bußgeldern geht auf Durchsuchungen aus dem Jahr 2010 zurück. Dabei waren die 15 Unternehmen durchsucht worden. In dem Verfahren ging es um sogenannte Vertikal-Absprachen zwischen Produzenten und Handelsketten, die genauso verboten sind wie Absprachen von Ketten oder Herstellern untereinander.

Das Bundeskartellamt hat den Lebensmitteleinzelhandel ohnehin stark im Visier. Die Wettbewerbshüter sind besorgt über die starke Konzentration in der Branche, in der laut Kartellamt die "großen Vier" Aldi, Lidl, Edeka und Rewe 85 Prozent des Absatzes kontrollieren.

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